Samstag, 12. Februar 2011

Träume in der Nacht

Zum erstenmal seit ich hier wohne ist es mir gelungen dem Tag noch ein paar Stunden zu stehlen um einfach weiter zu träumen... Und es war ein seltsamer Traum den ich träumte als der Morgen kam.

Manchmal wenn ich träume, dann laufen im Traum die Dinge nicht wie ich sie will... und irgendwie zwischen träumen und wachen will ich ihm einen anderen Verlauf geben - und es geht nicht. Ich glaube es ging noch nie den Traum zu manipulieren. Und manchmal merke ich wie ich wach werde noch bevor der Traum zu Ende geträumt ist, will mich in ihn zurück fallen lassen, das Aufwachen hinausschieben - aber auch das geht nicht, ich werde wach... Die Welt die in dem einen Augenblick noch so wirklich war, scheint sich langsam - aber unaufhörlich auszublenden bis ich ganz wach bin.
Heute morgen war das irgendwie ganz anders - aber vielleicht war das alles nur ein Traum im Traum... Es war als könnte ich mir meinen Traum selber zusammenstellen. Es hat gereicht das ich etwas so oder so wollte - und so ging es dann auch tatsächlich weiter... Wirklich zu wollen hat gereicht...
In dem Traum ist passiert wovon ich mir gar nicht vorstellen kann das es jemals wieder im Leben passieren kann, von dem ich mir überhaupt nicht vorstellen kann das ich mich darauf noch einmal so einlassen würde...

Dazu fällt mir dann gerade ein, dass die innere Haltung manchmal sehr auf das wirkt was uns umgibt, was passiert... Vielleicht ist es das, was mir der Traum mit in den Tag geben wollte...

Es war so ein schöner Traum *seuuuuuuuufz*..........................


14.24 Uhr:
Der Tag fliegt im Eiltempo davon - aber immerhin nur mit kurzen flüchtigen Gedanken an den Teich, statt wie sonst üblich ausschließlich darum zu kreisen.

Dafür habe ich darüber nachgedacht was man heute noch als "typisch weiblich" bezeichnen könnte - und zwar gemessen an dem was man auch als typisch weiblich in der Welt in der wir leben wahrnehmen kann... So auf Anhieb würde ich mal sagen das es ziemlich gut versteckt hat - von ein paar Äußerlichkeiten abgesehen die wir zunehmend kultivieren wie z.B. den Tick für Schuhe, Frisurenzauber...
Wenn ich so darüber nachdenke - das typisch Weibliche - wenn es das überhaupt noch gibt - dann  lebt es zunehmend im Verborgenen, gut versteckt - und es traut sich nur noch rauß wenn es den geeigneten Rahmen bekommt - oder?

Als typisch weich würde ich die weiche, nachsichtige, verständnisvolle, gefühlvolle, integrierende, verbindende, harmonisierende, verträumte Grundausrichtung sehen... Aber wo und bei wem kann man sich erlauben das so auszuleben? Ich versuche mir gerade mal vorzustellen was alleine im Teichsystem oder im Teich mit mir passieren würde wenn ich dort mit dieser Grundausrichtung versuchen würde zu schwimmen... So schnell wie man mich unter Wasser gedrückt hätte, könnte ich vermutlich gar nicht gucken... Viele dieser Eigenschaften werden - glaub ich - vielfach als Schwäche missverstanden - oder als softskills gezielt eingesetzt zur Durchsetzung eigener Interessen... so zumindest meine Wahrnehmung. Schade eigentlich das es so ist.

Als ich heute so darüber nachdachte, fielen mir die Liebes-Abenteuerromane ein die ich früher als die Zeit noch eine andere Taktung hatte, regelrecht verschlungen habe. Der Klapptext fing immer mit den gleichen Worten an... "aus einer Zeit in der die Männer noch Männer waren und Frauen Frau sein konnten.. ." Damals klang das für meine Ohren schon einfach nur schön, nicht eine Sekunde kam mir dabei in den Sinn was mir heute dazu einfiel... Wenn es schon so stand das es eine solche Zeit einmal gab - dann heißt das im Umkehrschluss wohl das die jetzt vorbei ist und Frauen und Männer irgendwie zu einem Einheitsbrei verschmolzen sind - oder??? Und irgendwie scheint es zumindest teilweise ja auch so zu sein... Frauen versuchen männlicher und härter als Männer zu sein und Männer die besseren Frauen... dazwischen gibt es noch die "Frauenversteher" oder solche die sich dafür halten - und natürlich das Konsumgut Mensch wo gar nicht mehr so ganz klar ist wer wen oder was konsumiert...

Heute bin ich mal wieder über eine Anzeige gestolpert "... große Oberweite gesucht...". Wenn ich soetwas lese weiß ich gar nicht ob ich lachen oder weinen soll... Auf jeden Fall - wenn ich durch die Weltgeschichte spaziere, begegnen mir Menschen, manche davon sind Frauen, manche davon Männer, andere Kinder... Aber nie marschiert eine Oberweite an mir vorbei...
Immer häufiger frage ich mich mit welchem Menschenbild manche eigentlich im Leben unterwegs sind... Na ja, vermutlich gut das ich das gar nicht immer so genau weiß...

Übrigens hat mich gestern der Ex-chef noch angerufen - und natürlich sich mal wieder kurz und knackig mit Hieben unterhalb die Gürtellinie über das Raubtier ausgelassen... Irgendwie ist es ja schon lustig... Bei dem Raubtier werden mit Anfang 50 die Röcke scheinbar täglich kürzer - und weil es Winter ist die Schals um den Hals gleichzeitig dicker (????) und er mit Ende 50 scheint diesbezüglich alles genau zu verfolgen und läßt sich darüber übelst aus (???). Ich bleibe dabei - Menschen sind eine merkwürdige Erfindung.

Heute ist ein richtiges Bett- oder Sofa-Kerzen-Filmchen-Wetter... bitterkalt, regnerisch und irgendwo in Hessen soll es sogar einen richtig heftigen Wintereinbruch gegeben haben. Aber der Sommer in meinen Pflanztöpfchen wächst und gedeiht auf der Fensterbank...

Ich glaube ich muss mir mal wieder Kopfhörer kaufen, die Musik hin und wieder laut mit geschlossenen Augen in meine Ohren dröhnen lassen bis ich sie fühlen kann und sie mich ganz weit davon trägt...


20.24 Uhr:
Gerade ist mir aufgefallen - wenn ich über das Leben oder die Menschen nachdenke - ein klitzekleines bisschen länger als einfach nur flüchtig... dann fühlt es sich am Ende an als wäre er noch immer ganz nah, einfach noch immer da. Liegt wahrscheinlich daran das er es immer gewesen ist mit dem ich sonst über solche Dinge geredet habe - und er hat es verstanden... sich seine eigenen Gedanken dazu gemacht und mir davon erzählt... Seltsam wie jemand so sehr weg sein kann und noch immer da - oder? Manchmal denke ich das es so für immer bleiben wird - das er auf eine merkwürdig unwirkliche Art für immer da sein wird... Ob ich das gut oder schlecht finden soll weiß ich aber grad noch nicht...