Sonntag, 13. Februar 2011

Sonntagmorgen

Die Eiseskälte ist in der Nacht gewichen - jetzt ist es einfach nur trüb, regnerisch, grau - aber immerhin hellgrau statt düstergrau.

Die Kirchenglocken haben mich heute morgen geweckt und daran erinnert das es Sonntag ist.

Die Sonntagsbilder in meinem Kopf - die aus den vergangenen schönen Zeiten werde ich wohl nie mehr vergessen. Sie tauchen immer wieder wie aus dem Nichts aus - mit ganz vielen Details von denen ich nicht einmal wußte das ich sie so bewußt aufgenommen habe... Da gab es einen Sonntagmittag an dem ich mich für die Arbeit angezogen habe und noch während ich mich fertig machte, mich gar nicht von ihm trennen konnte. An diesem Tag habe ich einen schwarzen kurzärmeligen Rollkragenpullover angezogen. Da war der eine Sonntagvormittag an dem ich nur mit einem roten Parero umgeknotet im prallen Sonnenlicht auf dem Bett saß und ihn leuchtender anstrahlte als die Sonne mich je hätte anstrahlen können...
Alles so lange her - und in der Erinnerung noch immer so lebendig als wäre es gestern gewesen - und manchmal als würde es sich jeden Augenblick genauso wiederholen... als hätte es all die Zeit zwischen gestern und heute nicht gegeben...

Und jetzt ist wieder ein Sonntag - einer den ich einfach verbummel, Kaffee trinke, meine heißgeliebten Reportagen sehe - im Augenblick eine über den Untergang der Titanik, davor eine über Monsterwellen und noch davor eine über Spinnen die ihre hauchzarten wunderschönen Netze spannen... Aber es ist ein Sonntag ohne den, den mein Herz noch immer vermisst...


18.04 Uhr:
Eben war es noch Sonntagmorgen, jetzt ist es schon wieder abend...
Und die meiste Zeit dazwischen habe ich mich schlau geschaut... vom U-Boot-Krieg des 2. Weltkrieg, den Baumeistern des alten Ägyptens und ihrer Pharaonen...

und gerade noch etwas über das Verliebtsein und Liebe... und da habe ich doch prompt eine Bestätigung für mein Bauchgefühl bekommen. Es geht um das Aussehen von Menschen, genauer gesagt das des anderen Geschlechtes. Was mir - soweit es mich betrifft schon vor langer Zeit aufgefallen ist - es gibt Männer die sehen für mich nett aus - und andere nicht - und das ist in keinem Fall gleichbedeutend gut oder nicht gut. Es gibt Männer die ich schon als gutaussehend bezeichnen würde - und dennoch sagen sie mir gar nicht zu. Im weiteren Verlauf meiner Überlegungen bin ich zu der Überzeugung gelangt das die, die ich als "nett aussehend" empfinde mir irgendwie vertraut vorkommen, eben einfach so als wenn ich mit ihnen klar komme... Und gerade habe ich es dann bei "Welt der Wunder" bestätigt bekommen - wir suchen uns Menschen aus die uns selber ähnlich sehen - oder aber jemandem den wir kennen wie z.B. dem Bruder...

Alles in allem - diese 4 teichlosen Tage haben mir richtig gut getan und obwohl ich durchaus noch ein paar solcher Tage gerne dran hängen würde oder könnte - ich werde morgen - so fühlt es sich zumindest im Augenblick an - mit einer anderen Energie zurück ans Werk kehren.

20.38 Uhr:
Gerade hat das Programm alle Worte zur Sehnsucht nach Dir verschluckt, gelöscht, nicht gespreichert... Alle Worte verschwunden - die über die Sterne, über gestern, über Tränen.... Vielleicht soll mich das daran erinnern das es keinen Sinn macht ständig zurückzusehen...

22.44 Uhr:
Heute ist aus irgendeinem Grund der Tag der lebendigen Erinnerungen und je mehr ich Worte suche um mich abzulenken, desto weiter gerate ich in den Strudel der Vergangeneheit und werde in die Tiefe gezogen. Wie heißt es in einem Lied "... das erstemal tats noch weh, beim zweitenmal nicht mehr so sehr... " Aber irgendwie stimmt das nicht... Alles was ich zu wissen glaubte - es stimmt alles irgendwie nicht... Nicht heute am Tag - und wohl auch nicht heute nacht.
Wenn sich ein Mensch anfühlt als hätte man ihn schon immer gekannt - so ganz und gar vertraut... als wäre es nie anders gewesen als das er da ist, das es ihn gibt... Wenn es sich anfühlt als wäre es schon immer so gewesen und könnte nie wieder anders sein... dann bleiben am Ende soviele Dinge die man nicht verstehen kann - oder?