Dienstag, 16. September 2014

Warten

Als ich noch ein kleines Mädchen war, da war es für mich ganz wichtig das ich ganz schnell groß werde,
hab die Jahre gezählt die kamen und gingen und darauf gewartet das ich endlich erwachsen bin…

Später am Übergang vom Mädchen zur Frau hab ich die Monate gezählt die es brauchen würde bis mein Frosch zum Prinzen würde und ich hab auf die Stelle gewartet wo es im Märchen immer hieß „… und wenn sie nicht gestorben sind dann leben sie noch heute…“

Manchmal hat mich das warten müde gemacht und ich bin einfach eingeschlafen,
manchmal hat es mich traurig gemacht so scheinbar umsonst zu warten was nicht kommt und ich hab angefangen zu weinen...

Noch später im Leben hab ich die Stunden gezählt bis…

und ich hab gewartet, gewartet, gewartet…

Heute bin ich mir nicht mehr sicher ob ich noch wirklich weiß worauf ich eigentlich warte, ob ich es überhaupt je wirklich gewußt habe…

Es gibt Augenblicke wie diese, da fühlt es sich an als hätte ich nie etwas anderes gemacht als auf mein Leben zu warten, unfähig zu merken, sehen, fühlen das ich mitten drin bin und es nichts gibt auf das ich warten muss.

Mein Leben hat einfach mit mir ohne mich statt gefunden...