Gefallen auf dem Schlachtfeld unserer
Arbeitswirklichkeit
Es ist wieder passiert…
vor meinen Augen ohne das
ich es gesehen hab,
in meiner direkten Nähe
und doch so völlig fern meiner
Wahrnehmung.
Sie wirkte sehr taff und kraftvoll,
mit Klackerschritten
und dem Aktenordner unter dem Arm sah man sie gewichtig über die Gänge
eilen…
Manchmal wirkte sie ein bisschen gehetzt, gestresst, zeitlos –
aber
wer kennt das nicht von sich selber?
Irgendwann schien sie ein bisschen
ruhiger, weniger kraftvoll,
aber wen wundert es – ist im Augenblick
vielleicht alles ein bisschen sehr viel…
Ich war so sehr damit
beschäftigt an meinem Stück Arbeitspäckchen zu schieben und zerren um es von der
Stelle zu bewegen,
dass ich nicht sehen konnte wie sie direkt neben mir an
ihrem zog und zerrte und dabei jede Kraft verlor.
Jetzt liegt sie am Boden und ringsum entsetzte
Fassungslosigkeit.
Ich frage mich:
Warum hab ich nicht besser hin
gesehen?
Warum haben wir nicht besser hin gesehen?
Warum hat dieser Mensch
nicht inne gehalten und gesagt, dass er Hilfe braucht?
Und warum wird
jetzt nahtlos einem anderen Menschen dieses Päckchen aufgedrückt das das ihre
war, ohne daraus gelernt zu haben, dass es für einen einzelnen vielleicht doch
einfach zu schwer ist?
Warum setzt an dieser Stelle, an dem ein Mensch auf
der Strecke blieb, kein Umdenken für die Zukunft ein?
Warum?
Wer
wird der nächste sein, der lautlos zu Boden geht und erst dort liegend gesehen
wird?
Wer wird der nächste sein, der schnell dort weggekehrt wird damit alles
weiter gehen kann wie gehabt?
Wann fühlt sich jemand zuständig und
verantwortlich von denen die das Sagen haben, diesen Irrsinn zu
beenden?
Wieviele Menschen müssen noch fallen auf den Schlachtfeldern
unserer Arbeitswelt?