Montag, 15. September 2014

Schlachtfeld Arbeitswelt

Gefallen auf dem Schlachtfeld unserer Arbeitswirklichkeit

Es ist wieder passiert…
vor meinen Augen ohne das ich es gesehen hab,
in meiner direkten Nähe
und doch so völlig fern meiner Wahrnehmung.

Sie wirkte sehr taff und kraftvoll,
mit Klackerschritten und dem Aktenordner unter dem Arm sah man sie gewichtig über die Gänge eilen…
Manchmal wirkte sie ein bisschen gehetzt, gestresst, zeitlos –
aber wer kennt das nicht von sich selber?
Irgendwann schien sie ein bisschen ruhiger, weniger kraftvoll,
aber wen wundert es – ist im Augenblick vielleicht alles ein bisschen sehr viel…

Ich war so sehr damit beschäftigt an meinem Stück Arbeitspäckchen zu schieben und zerren um es von der Stelle zu bewegen,
dass ich nicht sehen konnte wie sie direkt neben mir an ihrem zog und zerrte und dabei jede Kraft verlor.


Jetzt liegt sie am Boden und ringsum entsetzte Fassungslosigkeit.

Ich frage mich:
Warum hab ich nicht besser hin gesehen?
Warum haben wir nicht besser hin gesehen?
Warum hat dieser Mensch nicht inne gehalten und gesagt, dass er Hilfe braucht?

Und warum wird jetzt nahtlos einem anderen Menschen dieses Päckchen aufgedrückt das das ihre war, ohne daraus gelernt zu haben, dass es für einen einzelnen vielleicht doch einfach zu schwer ist?
Warum setzt an dieser Stelle, an dem ein Mensch auf der Strecke blieb, kein Umdenken für die Zukunft ein?

Warum?

Wer wird der nächste sein, der lautlos zu Boden geht und erst dort liegend gesehen wird?
Wer wird der nächste sein, der schnell dort weggekehrt wird damit alles weiter gehen kann wie gehabt?

Wann fühlt sich jemand zuständig und verantwortlich von denen die das Sagen haben, diesen Irrsinn zu beenden?

Wieviele Menschen müssen noch fallen auf den Schlachtfeldern unserer Arbeitswelt?