Dienstag, 16. September 2014

Coffee to go


Coffee to go

Diese Woche war ich wieder viel dienstlich unterwegs
und da ist mir so richtig aufgefallen -
einmal mehr
wie weit sich unsere Lebensrealität von der, die uns die Massenmedien vorgaukeln will, alleine mit diesen scheinbar endlosen Werbeblöcken, entfernt hat…


Noch immer sehe ich vor meinem geistigen Auge die Powerfrau aus der Werbung, die mit einem Frühstück an einer Kaffeetafel im hintersten Teil des Gartens, frisch munter gestylt mit einer ebensolchen Familie frühstückt, bevor die Kinder zur Schule gehen und sie und ihr hochganzgestylter Mann zur Arbeit entschwinden…


In der Wirklichkeit wie ich sie gesehen habe, ist es laut und nicht von Vogelgezwitscher durchdrungen,
weit und breit nichts was sich als idyllisch bezeichnen ließe…
Buden und Stände mit “Coffee to go” und Backwaren sowie belegte Brötchen sind wie Pilze aus dem Boden geschossen - offensichtlich ein gutes Geschäft...


Die Kinder bepackt mit Schulranzen die teilweise scheinbar mehr Gewicht als die Kinder selber auf die Waage bringen würden, stehen gekrümmt da um sich von dieser Last nicht hintenüber ziehen zu lassen, mit den Papiertüten in der Hand aus dem ein Stück Brötchen ragt und versuchen es runter zu schlingen - schnell - bevor der Bus kommt und ein neuer Kampf ansteht - der, noch irgendwie in den überfüllten Schulbus zu kommen…


Erwachsene die schnellen Fußes ebenfalls mit ihrem Frühstück in der Hand vorüber eilen… oder ihr Frühstück besteht einfach aus einem Kaffee und einer Zigarette in der Smoking area eines Bahnhofs.
Coffee to go - eine gute Sache für den Einzelfall - als fester Bestandteil einer neuen Frühstückskultur die sich breit zu machen scheint wo kein Raum mehr für ein miteinander und Kommunikation bleibt, dann doch wohl eher bedenklich wie ich finde…