Sonntag, 28. September 2014

Alle Wege enden im Nichts



















Die Superidee des Tages - ich gehe gleich morgens kann früh wenn die Dämmerung einsetzt einen Weg erkunden...
Ich und Weg erkunden - das an sich ist schon als würde eine Katze mit dem Maus-Sitting beauftragt. Mein Orientierungssinn ist in einer völlig hellen und klaren Welt schon nicht wirklich als solcher zu bezeichnen...
Das Dunkelheit und Nebel das nicht unbedingt besser machen - man - sprich Frau hätte sich das denken können.. Hat sie aber nicht...

Nachdem ich mein Dorf verlassen habe - und jetzt rückblickend weiß ich noch nicht einmal mehr so ganz genau in welche Richtung - bin ich über eine Landstraße gefahren. Da es noch dunkel war und obendrein so nebelig das man kaum die Hand vor Augen sah, hatte das schon mal mit erkunden nix zu tun - war obendrein eigentlich gefährlich - und ich hatte Glück das wegen der Frühe und weil heute Sonntag ist - eigentlich fast niemand unterwegs war...
Wohin die Straße führt, was rechts und links des Weges lag, ob die Straße ansteigt oder ein Gefälle hat - zu sehen war es nicht - und bestenfalls über die Tatsache ob ich trampeln muss oder das Fahrrad von alleine schneller wurde, einzuschätzen.

Irgendwann bin ich dann in einem Dorf gelandet, dessen Namen ich schon mal gehört habe - und weiter ging es über einen landwirtschaftlichen Weg entlang an Feldern - und der dann zu allem Überfluss in einem waldähnlichen Gebiet endete - mit entsprechend schlecht befahrbaren Weg und ganz geheuer ist es mir auch nicht an solchen Stellen unterwegs zu sein. In der Situation war es dann auch nicht gerade hilfreich, dass mir aus einer Reportage der Satz einfiel das schon mal jeder xte (es war eine ziemlich geringe einstellige Zahl) im Visier eines Serientäters war... und Fälle an denen Menschen eine Abkürzung gerade solche Gebiete nahmen um dann kurze Zeit später aufgefunden zu werden wie wir es alle wohl eher nicht wollen...

Und dann - eigentlich sollte die Entfernung die es zu bewältigen gab irgendwo um 6 km liegen - kam ich eine Stunde später an meinem Zielort an.
Die Erkenntnis - von WEg erkunden, ihn wiederfinden kann keine Rede sein. Alltagstauglich war das was ich gesehen - oder unter meinen Rädern gefühlt habe auch nur sehr bedingt...

Dann kam der Rückweg...
Aus welcher Richtung ich am Zielort eingefahren bin kann ich eigentlich gar nicht mehr so genau sagen... Raußgefahren - glaube ich - bin ich anders. Auf jeden Fall hat es nicht sehr lange gedauert und ich bin auf einer für meinen Geschmack viel zu großen Straße gelandet. Mein Kopf ist sich ziemlich sicher das ich mit meinem Rad auf keine Autobahn aufgefahren bin und auch auf keine Bundesstraße - aber angefühlt hat sich diese Straße für mich schon so... viel zu große Auf- und Abfahrten, viel zu wenig rechts- und links der Straße - genau genommen gar keines sondern gleich Leitplanken... Keine Chance das Rad zu schieben, sich ganz weit rechts zu halten, anzuhalten und Denkpause einlegen... Immer noch sehr früher Sonntagmorgen mit sehr wenigen Autos die unterwegs waren - aber die die es waren - die sind auf dieser Straße an mir vorbei gejagt...

Auf sehr gefährliche Art und Weise habe ich mich da wieder entfernt - vermutlich nicht sehr straßenverkehrsgerecht... und wenn die Polizei mich dort eingefangen hätte weil jemand Meldung gemacht hätte das eine Radfahrerin auf einer Straße rumirrt wo sie nix verloren hat - gewundert hätte mich das nicht...

Die Landstraße auf der ich meine Fahrt dann weiter fortführte, stieg zwar an und die Autos die unterwegs waren, waren auch alles andere als schnell - aber das fühlte sich fast schon wie Sicherheit an... was wieder einmal deutlich machte - es ist alles relativ... Eigentlich finde ich Landstraßen gefährlich für Radfahrer - an dieser STelle mit der vorher gemachten Erfahrung nahezu wie einen Hort der Sicherheit...

Dann ging es wieder über landwirtschaftliche Wege - einer endete wieder in so einem verhassten Waldstreifen und ich dachte es wäre der von der Hinfahrt (das ich den nicht unbedingt wiedererkannte hat bei mir und meinem schlechten Orientierungssinn ja nichts zu sagen), was aber eindeutig nicht der Fall ist. Er endete bevor er wieder auf einen landwirtschaftlichen Nutzweg weiterging in völligem Morast. Knöcheltief bin ich in der Matsche eingesunken bei dem Versuch mein Fahrrad da irgendwie möglichst elegant durchzuschieben...

Und dann ging es immer weiter über die landwirtschaftlichen WEge - weit und breit kein Haus, kein Mensch, kein Auto zu sehen und zu hören... Mit dem Sehen war es wegen des Nebels ohnehin immer noch schwierig... Und als ich dachte ich würde irgendwann in dem Dorf rauß kommen, durch welches ich auf der Hinfahrt geradelt bin, da sah ich auf einmal ein Hinweisschild - nur noch 2,5 km und ich bin schon zuhause...

Durchgefroren, tropfnass, mit völlig vermatschtem Rad und Schuhen, war ich 2,5 Stunden nachdem ich bei Nacht und Nebel aufgebrochen bin, wieder zuhause.

Der Erkenntnisgewinn der "Erkundungstour" - auf der Hinfahrt habe ich eindeutig einen riesigen Umweg gemacht - auch wenn ich nicht mehr genau weiß welchen... Die Rückfahrtstrecke war eindeutig nicht alltagstauglich.... Also jetzt so schlau wie vorher...
Manchmal sollte man Sonntagsmorgens in aller Frühe einfach noch im warmen kuscheligen Bett liegen statt sich in irgendwelche merkwürdigen Abenteuer zu stürzen...