Warum Gestern und Heute getrennte Wege gehen
und doch
immer etwas miteinander zu tun haben werden…
Da war dieser graue Sonntag
an dem dicke Wolken am Himmel hingen und so überhaupt keine Lust machten in den
Tag zu stürmen. Träge machte sich Heute dennoch auf den Weg. Im Vorübereilen
streife Heute flüchtig Gestern… Aber dieser kurze Augenblick reichte und Heute
fing an sich an Gestern zu erinnern…
Gestern… ja, mit Gestern war das
wirklich so eine Sache...
Heute erinnerte sich an all die vielen schönen
Träume von Gestern für Heute und dann aber auch daran, das Gestern es nie
geschafft hatte den Träumen Leben einzuhauchen damit sie bei Heute ankommen
konnten.
Nie wenn mehr nötig war die
Träume zu leben, es Gestern mehr gekostet hätte als sich mühelos aus der
Portokasse des Lebens bezahlen ließ, ist Gestern zielstrebig aktiv geworden.
Gestern ist in jede Lücke die sich
auftat gesprungen um sie aufzufüllen und hatte Angst sich selber einen festen
Platz einzufordern. Verächtlich runzelte Heute die Stirn und dachte: "Gestern
war ein hoffnungsloser Träumer der glaubte das alles von alleine gut werden
wird."
Immer wenn es drauf ankam war Gestern krank und drückte sich davor
sich um die anstehenden Dinge zu kümmern, Entscheidungen zu treffen und die
Weichen für Heute zu stellen.
Gestern fand immer einen Grund warum es
ausgerechnet jetzt grad gar nicht möglich ist etwas anzugehen.
„Ich war zu nachsichtig mit Gestern“ dachte sich Heute,
ich hätte Gestern öfter mal unnachgiebig die Stirn bieten müssen, aber
eigentlich wußte Gestern ja genau was ich will und das sich das so wie Gestern
die Dinge angeht niemals erreichen läßt...
Traurig dachte
Heute: "Immer wenn es wirklich drauf ankam, hat sich Gestern für mich nicht
genug Mühe gegeben. Gestern hat geschwiegen wenn es wichtig gewesen wäre zu
reden, ist mit dem Kopf durch die Wand gegangen wenn es richtiger gewesen wäre
Kompromisse zu suchen.
Gestern war zu leichtgläubig, ist jedem
Hoffnungsschimmer hinterher geeilt und hat sich an jeden Strohhalm geklammert –
nur darum konnte Gestern all das passieren was passierte."
Und Heute wurde immer ärgerlicher auf Gestern… "wenn
Gestern mal mehr die Augen aufgemacht hätte – dann hätte man ihm nicht soviele
Jahre und Träume vor der Nase weg stehlen können, wie konnte Gestern nur so dumm
sein und sich nicht wehren, nicht sagen bis hierhin und nicht weiter?
Wieso
hat Gestern nicht mehr gefordert und mal geguckt wo es selber bleibt statt immer
für alles Verständnis zu haben? Warum hat sich Gestern nie gefragt was ihn daran
hindert eine Entscheidung zu treffen?"
Heute war inzwischen auf 180 und
schimpfte inzwischen laut vor sich hin – „und die Suppe die sich Gestern
eingebrockt hat, die muss ich jetzt auslöffeln, schöne Sonntage sehen doch wohl
anders aus oder?“
Und während Heute damit beschäftigt war Gestern
gedanklich auseinander zu nehmen und zu jammern über die verloren Träume, die
vertane Zeit und in Selbstmitleid zu baden, vergaß Heute das es die
Verantwortung für Morgen hat und bald selber schon das Gestern sein wird über
das das Morgen als neues Heute klagt und schimpft...
außer...
wenn Heute von Gestern für Morgen
lernt.