Samstag, 22. Januar 2011

Sternenzauber

Gestern abend war der Himmel so nachtschwarz wie ich ihn hier noch nie sah.
Ein bisschen ist es, als wäre direkt vor meine Balkontür der hellste Stern des Nachthimmels gehängt worden - der ist größer und viel viel heller als als die anderen. Er sticht leuchtend hell ins Auge während all die anderen Sterne kleine helle Pünktchen am Himmel sind. Manchmal ist es, als würden es mehr oder auch weniger - je nachdem wie lange und angestrengt man zu ihnen hinauf sieht.
Dieser helle große Stern - der ist mir auch schon früher aufgefallen und ich bin mir fast sicher das ich den Sternenmann nach diesem Stern schon einmal gefragt habe - aber an seine Antwort kann ich mich leider überhaupt nicht mehr erinnern... Irgendwann hatte ich gedacht, geglaubt, gehofft,  dass wir zusammen in den Nachthimmel sehen würden und er mir alles über die Sterne erzählt. Hab mir vorgestellt einfach zu den  Sternen hinauf zu sehen und dabei seiner Stimme zu lauschen... Irgendwann - da hat es sich angefühlt als würde bis in die Ewigkeit alles bleiben wie es ist, als gäbe es noch alle Zeit der Welt für diese Sternennächte...
Ich weiß nicht wie dieser Stern heißt und auch nicht wie die 3 Sterne, die in einer Linie scheinbar ganz dicht nebeneinander wie auf einer Schnur aufgezogen, in die Nacht leuchten.
Gerade fällt mir auf, dass ich sehr viele Abende schon in den Nachthimmel geschaut und die Sterne gesehen habe seit ich hier wohne. Mein altes zuhause lag irgendwie auch im Grünen - und doch der Blick in den Himmel sehr begrenzt von hohen Bäumen, Hausdächern...

An manchen Tagen der einzigste ruhige Augenblick an dem die Seele baumelt und die Zeit scheinbar still steht...

Ansonsten sind eigentlich alle Tage nur noch furchtbar, anstrengend, aufregend und spucken mich ausgebrannt und wortlos wieder aus. Diese Woche war auf ihre Weise noch einmal ganz besonders schlimm, richtig schlimm... Vielleicht die Schlimmste seit Jahren... Es ist als würde ich nicht in den Dienst gehen sondern einen Kriegsschauplatz besuchen, wo ich als einzigste Waffe ein Lächeln habe und bis an die Zähne bewaffneten Menschen gegenüber stehe. Und immer wenn ein schlimmer Tag vorbei ist und ich denke das es jetzt eigentlich schon nicht mehr schlimmer werden kann... am nächsten Tage werde ich eines besseren belehrt - es kann schlimmer werden - und es wird schlimmer...

Heute ist ein freier Tag - einer von so wenigen, von viel zuwenigen... Und dann ist er noch nicht einmal wirklich frei. Kaum das sich nach dem Aufwachen der Kopf eingeschaltet hat, die Gedanken, Erinnerungen und Gefühle wieder anfingen durch mich zu fließen und sich den Weg in meinen Tag zu bahnen - da war ich mit den Gedanken schon wieder genau an dem Ort von dem ich am liebsten nur noch ganz schnell kreischend weglaufen würde...

Ich habe soviel über Kommunikation gelernt, wie sie funktioniert, wie man Menschen lenkt, beeinflusst... "Technisch" ist das auch nicht das Problem, dieses Wissen ist abrufbereit und ich könnte es einsetzen... ABER ich will es nicht immer und um jeden Preis einsetzen. Es widerstrebt mir innerlich zutiefst auf Unverschämtheiten, puren Egoismus, überzogenes Anspruchsdenken etc. auf diese Art den betreffenden Personen den Eindruck zu vermitteln das ich dem ganzen offen, wohlwollend oder wie auch immer gegenüber stehe oder eben sie "unauffällig" in meine Richtung zu lenken. Manchmal geht es... aber manchmal fühlt es sich auch nur noch an wie - NICHT MIT MIR... NICHT UM JEDEN PREIS!!!

Menschen die ihre Fahne derart in den Wind drehen können, eigene Standpunkte so leicht lächelnd aufgeben, jedem sonst wohin kriechen... diese Menschen finde ich abscheulich - und gleichzeitig beneide ich sie ein bisschen darum das sie das so mühelos können... Ich kann es nicht weil ich mich nicht dazu aufrappeln kann es zu wollen... Ich will nicht - basta!

23.06 Uhr:
Irgendwer hat meinen hellsten Stern vom Himmel gepflückt... Na ja, ehrlich gesagt sind heute nacht alle Sterne wie vom Himmel weggewischt... schade.

So langsam wird das neue zuhause immer mehr zuhause. Gestern habe ich ein neues Regal im Bad aufgebaut, aufgestellt und dekoriert... heute eins im Schlafzimmer...

Zuviel grenze ich aus, versuche es zumindest... ich will nicht daran denken, kann nicht das schreiben woran ich nicht einmal denken will... Aber das was dann noch vom Tag übrig bleibt... das ist einfach nicht mehr viel. Auch heute habe ich wieder - obwohl freier Tag- stundenlang für den Teich gearbeitet... gearbeitet, gearbeitet... und natürlich kamen auch zwei Anrufe vom Teich...

Manchmal ist es als wäre ich dabei zu vergessen wer ich bin, was ich will, wie ich mir mein Leben gewünscht habe... manchmal ist es als würde ich anfangen meine Träume zu verlieren weil ich ja doch keine Zeit mehr habe sie zu träumen... Und jetzt wo ich darüber so nachdenke - ich weiß überhaupt nicht was mir Hoffnung machen könnte das sich Leben auch noch einmal wie wirklich leben, erleben anfühlt... Es ist als wäre alles was vor mir liegt eine Sackgasse - egal ob ich nach rechts oder links gehe - oder geradeaus weiter - am Ende sind es alles Sachgassen die das Leben auffressen... hmmmmm... ich glaub das nennt man reif für die Insel - oder?