Sonntag, 30. Januar 2011

Lebensbilder

Die letzten 2 Tage kein Anruf vom Teich - und das hat mir richtig gut getan... zumindest irgendwie. Natürlich denke ich immer wieder dran, das bleibt nicht aus - und auch natürlich das mir in den Sinn kam dort nach dem rechten zu sehen - was ich aber gelassen habe... Ich reg mich morgen wieder auf - heute noch nicht!

Und das soll dann auch schon alles gewesen sein was ich heute vom Teich schreiben will... am liebsten würde ich nicht einmal daran denken.

Gestern hat sich irgendwie ein bisschen wie ein Samstag in der "guten alten Zeit" angefühlt. Ich habe mir morgens 2 DVD´s gekauft und einfach Filmchen geguckt, meine Stricknadeln geschwungen... und mir einen gemütlichen Samstag abend gemacht. Als ich ins Bett ging war es noch gar nicht sooooo spät, aber dennoch hat es sich angefühlt als hätte ich viel Zeit an diesem Abend gehabt - und irgendwie war es dann ja wohl auch so.
Heute morgen beim Aufwachen aus dem Traum - ich weiß noch genau das ich erfreut festgestellt habe das es endlich, endlich mal kein Traum vom Teich war - auch wenn ich mich jetzt nicht mehr daran erinnern kann was ich geträumt habe.

"Lang" - so waren Samstagabende früher immer, ich weiß es noch genau - auch wenn es schon eine Ewigkeit lang her scheint das es so war.

Und jetzt ist es Sonntagmorgen. Bis gegen 9.00 Uhr habe ich geschlafen... Auch das geht erst seit wenigen Tagen wieder - vorher war jede Nacht schon ganz früh - morgens um 4, um 5 oder halb 6 vorbei... weiter schlafen ging nicht... länger schlafen ging nicht. Hier in neuen zuhause habe ich mich die ersten Wochen sehr schwer getan ausreichend zu schlafen... Das war wie ständig neben einem enormen Dauerstress noch zusätzlich unter Schlafmangel zu leiden...

Und dabei bin ich auch schon bei einem meiner "Lebensbilder". Ich habe in meinem Kopf zu ganz vielen Tagen, Dingen, Ereignissen Bilder dazu, wie ein solcher Tag aussehen sollte. Zu meinem Sonntagsbild gehört ausschlafen, Sonnenschein beim Aufwachen oder Regen der an die Fensterscheiben trommelt - und je nachdem ob es das eine oder andere ist entscheidet sich was das Sonntagsbild sonst noch beeinhaltet. Aber immer duftenden Kaffee und aufgebackene Brötchen, gemütlich frühstücken - am liebsten im Bett und dabei eine spannende Reportage bei Vox sehen, Mittags der Presseclub... Dinge gemütlich erledigen die unter der Woche liegen blieben, Dinge vorab erledigen, vorbereiten für die in der kommenden Woche wenig Zeit bleiben wird... Zeit in der ich nach Lust und Laune - und abhängig vom Wetter machen kann was ich will, Zeit die einfach nur mir gehört...
Im Augenblick gehört zu diesen Dingen, dass ich mich auf den kommenden Sommer vorbereite. Ich habe mir einige kleine Mini-Treibhäuser gekauft in denen bunte Sommerblumen keimen, Kapuzinerkresse, die schwarze Susanne - und zum erstenmal versuche ich in diesem Jahr auch meine Tomaten selber zu ziehen. Es ist spannend zu sehen was sich jeden Tag in einem scheinbaren Eiltempo in den kleinen Töpfchen tut - und ich denke schon darüber nach welche Möbel ich im Sommer gerne auf dem Balkon hätte. Die die mir im Augenblick am besten gefallen sehen allerdings - obwohl sie es wohl sind - für mich nicht sehr wind- und wetterfest aus sondern so als würde ihnen das Wetter sehr schnell zusetzen und sie unansehnlich machen... und außerdem sind genau diese Möbel extrem teuer... aber bis es soweit ist werde ich bestimmt noch etwas schönes finden wo ich dann auch den Preis okay finde.

Auf den kommenden Sommer auf meinem riesigen Balkon freue ich mich schon sehr. Ich persönlich finde das besser als einen Garten zu haben weil es weniger zeitaufwendig ist alles in Ordnung zu halten. Und Zeit wird sicher auch das was ich im kommenden Sommer nur begrenzt haben werde - alles andere würde mich wundern.

Gerade läuten die Kirchenglocken - das gehört zu einem Sonntag auch dazu... und es erinnert mich an die Sonntagmorgende mit ihm. Auf ihre Art sind sie immer noch sehr nah. Es ist seltsam sich bewußt zu machen, das etwas in einem schlummert das so intensive Gefühle in einem hervorrufen kann, das es das Befinden, die Tage, das was man tut oder läßt, wie man auf Ereignisse reagiert und damit umgeht - so sehr zu beeinflussen. Gefühle die scheinbar aus dem Nichts kommen und auf einmal - warum auch immer - einfach da sind und die Sicht auf die Welt so sehr verändern obwohl diese sich gar nicht verändert hat...

17.48 Uhr:
Hab den Tag verbummelt und das genossen... ein klitzekleines bisschen Rückkehr in eine Normalität die vom dauernden Ausnahmezustand ausgelöscht schien.

Übringens einer der Filme die ich gestern kaufte - Der Jahrhunderststurm von Stephan King. Ich bin nicht unbedingt ein Stephan King Kenner, dafür habe ich zu wenig von ihm gelesen - aber das eine oder andere eben doch. Vieles scheint dem gleichen Muster zu folgen - allerdings einem das ich sehr mag - vielleicht weil es soviel mit der Wirklichkeit zu tun hat... So eben auch der Jahrhundertsturm. Die Geschichten fangen irgendwo ganz harmlos und belanglos an... erzählen von ganz normalen Menschen, alltäglichen Belanglosigkeiten... und dann passiert etwas, was sichtbar macht was unter der Oberfläche verborgen war und die Dinge fangen an ihren unguten Lauf zu nehmen. Nichts ist wie es scheint - in diesen Romanen nicht - und in der Wirklichkeit nicht. Die Menschen sind nicht wie sie scheinen - die heile Welt allzuoft ein Konstrukt aus Lügen und Geheimnissen...

21.17 Uhr:
Gestern ist es mir zum erstenmal aufgefallen - ganz oft am Tag ist jetzt kein PC mehr bei mir an. Es gab eine Zeit in der das undenkbar war - selbst wenn ich nichts am PC zu arbeiten hatte, nicht surfen wollte und auch keine email erwartet habe - mein PC war Tag und nacht online... und oft - kürzer als im Halbstundentakt - bin ich zum PC gelaufen, hab nachgesehen ob es etwas Neues gibt... Nein, ehrlich gesagt - ich habe gar nicht gewußt was ich da wollte, es gab da nichts zu wollen - aber ich konnte es trotzdem irgendwie nicht lassen... Und so wichtig es einmal war das der PC nonstop online ist... so unwichtig ist es jetzt... Die "Angst" irgendetwas zu verpassen hat sich in den letzten Monaten offensichtlich, wie so manches andere auch, einfach in Luft aufgelöst.
Vielleicht auch eines der Merkwürdigkeiten im Leben - was eben noch so wichtig war, ist im nächsten Augenblick ganz unwichtig...