Samstag, 8. Januar 2011

Himmelwärts

Seltsam wie an manchen Tagen die Zeit verfliegt...

Letzte Nacht habe ich bei offenem Fenster geschlafen. Eigentlich hatte ich damit gerechnet das ich irgendwann in der Nacht vor Kälte wach werden würde und es schließen muss... scheinbar mitten in der Nacht aufgewacht bin ich... aber erstens nicht vor Kälte - und außerdem war mir schnell klar das es nicht mitten in der Nacht sein konnte - dafür haben die Kirchturmglocken zu laut und zu lange geläutet...
Es draußen noch dunkel - aber immerhin schon fast 7 Uhr.

Das mit den Kirchturmglocken finde ich hier sehr ungewöhnlich... Im Schätzen bin ich nicht gut - aber ich würde mal sagen, beide Kirchen stehen kaum mehr als 300 m auseinander und manchmal läuten sie wie im Chor - zuerst fängt die eine an, die andere scheint passend dazu weiter zu läuten und dann wieder die erste... In einem so kleinen Ort zwei relativ große Kirchen die auch noch beide läuten und es schaffen sich abzuwechseln...

Auf jeden Fall bin ich nach dem Aufwachen dann einfach noch ein bisschen im Bett liegen geblieben und habe über den gestrigen Tag nachgedacht. Eigentlich mag ich es nicht besonders, wenn Tage wie gestern mich nicht los lassen - das wird so schnell wie ein Lauf im Hamsterrad von dem es kein Entrinnen gibt...


Nach dem Aufstehen - inzwischen war es hell, bin ich erst einmal Wolken gucken gegangen. An manchen Tagen sieht es so aus als wenn diese dicken Gebilde der Himmel selber wären, rauben jede Vorstellung davon, das sie nur etwas sind, was sich zwischen Himmel und Erde geschoben hat...
Aber heute morgen konnte man das sehr gut erkennen. Die Wolken waren teilweise dick, dunkel und mit ausgefransten Rändern. Zwischen den einzelnen Wolken waren Lücken durch die man genau den eigentlich hellblauen Himmel sehen konnte - und wie die Wolken durch den Wind voran getrieben wurden, immer zwischen Himmel und Erde...
Ach ja - und ich hab die Kondenzstreifen der Flugzeuge in dem Himmelblau - über den Wolken zu sehen... Wie heißt es in einem Lied - über den Wolken... muss die Freiheit wohl grenzenlos sein...

Zwischenzeitlich war es wolkenlos blau, jetzt schiebt der Wind wieder neue Wolken über den Himmel... Draußen ist es wieder grün - und nur wenn man ganz genau hinsieht - oder zumindest an die richtigen Stellen, dann kann man noch die letzten schmutzigen Schnee-Eisreste entdecken.
Irgendwie ist es wie Frühling - und heute morgen hatte ich schon jede Menge Lust einfach ins Blumenlädchen zu spazieren und mir ein Frühlingsblümchen für die Küchenfensterbank zu holen... zumindest nachzusehen ob es schon welche gibt... Auf der anderen Seite weiß ich nicht ob ich glauben soll - oder glauben will - das das jetzt schon wieder alles vom Winter gewesen sein soll...
Auf jeden Fall habe ich gerade schon mal meine Schneemänner im Karton für den Keller verschwinden lassen...



17.35 Uhr:
Schon wieder so ein Tag... nein, eigentlich noch ein Tag mehr im Ausnahmezustand. Es kehrt einfach keine Normalität mehr in mein Leben ein - jeder Tag ist ein Tag im Ausnahmezustand. Hatte ich vor ein paar Wochen noch gedacht das mit dem Umzug endlich wieder Alltag und Ruhe in mein Leben einkehren wrüde, bin ich inzwischen eines besseren belehrt. Es war Ausnahmezustand, es ist Ausnahmezustand - und im Augenblick sehe ich nicht wo die Normalität her kommen soll.

Heute gegen 11 Uhr zuerst ein Anruf vom Teich - nichts Dramatisches - aber telefonisch musste ich Anweisung geben was zu tun ist, zu einer Sache von der ich schon - keine Ahnung wie oft - gesagt habe wie sie zu händeln ist.
Höchstens eine halbe Stunde später klingelte es an meiner Haustür und ich hab mich schon gefragt ob ich irgendeine Verabredung verpennt habe was eigentlich aber nicht sein konnte... Eine Mitarbeiterin... Jetzt wo ich in relativer Teichnähe wohne und man irgendwie fast schon auf dem Nachhauseweg an mir vorbei kommt - ich nehme an das war der Hintergrund - wollte sie mir mal schnell persönlich Bescheid geben... Natürlich wieder eine Sache die ich regeln musste...
Eine Stunde später habe ich dann telefonisch durchgegeben wie in der Sache zu verfahren ist...
Und vorhin als ich gerade auf dem Sofa lag, d.h. mein Mittagsschläfchen war schon fast beendet und ich war mehr in der Aufwachphase - wurde da nachgeholfen - zuerst durch das Festnetztelefon, dann mit Handy...

Freien Tag kann man soetwas doch wohl kaum nennen - oder? In meinem Gefühl - in meinem Entspannen, Kraft tanken bin ich jetzt schon total zurück geworfen - dieser Tag fühlt sich kaum anders an als wenn ich heute im Teich gewesen wäre... Lässt für morgen Übles ahnen...