Samstag, 3. November 2012

... es ändert sich nichts...

Die ganze Woche war ein einziger Graus. Es ändert sich nichts... Längst vorbei die Zeiten in denen agiert werden konnte, jetzt geht nur noch reagieren und den Mangel zu verwalten. Und am Ende des Tages bin ich ausgequetscht wie eine Zitrone... 
Dann lasse ich mich vom Fernsehprogramm berieseln, sehe mitunter unglaubliche Bilder von der Welt und dem Leben die daran erinnern wie anders sich Leben anfühlen kann und frage mich, was ich eigentlich mache, wieso ich mir das antue... 

Und dann sehe ich Reportagen über das Leben anderer. Besonders wenn es die Arbeitswelt betrifft befinde ich mich in bester Gesellschaft mit sehr vielen anderen Menschen. Die heißen anders, sehen anders aus, arbeiten in völlig anderen Bereichen - aber sie sitzen im gleichen untergehenden Boot. Ihr Leben ist wie ein Spiegel meines eigenen.

Das einzig Gute - ich kann mich ein Stück weit von all dem Mist abgrenzen. Es hängt nicht mehr so nach wie früher. Genau genommen ist das Thema für mich durch. Ich glaube ich würde wirklich in depressiven Stimmungen versinken wenn da nicht der Notausgang - wenngleich auch noch in der Ferne - sichtbar wäre.

Manchmal wundere ich mich über die Menschen in unserem Land... darüber wie geduldig die alles über sich ergehen lassen ohne sich zur Wehr zu setzen. Da gibt es keine Revolten wie in anderen Ländern wo die Menschen auf die Straße gehen... Keinen Aufschrei gegen die ständig ansteigende Armut in unserem Land, keine gegen die Ausbeutung... 
 Manchmal fange ich an zu begreifen, was die Menschen in den 60iger Jahren umgetrieben haben muss... die sogenannten 68iger... Die Studentenunruhen... und wie sich der eine oder andere auf dem Weg die Dinge verändern zu wollen verirrt hat.