Freitag, 9. November 2012

... man sollte meinen...

Der Fachkräftemangel ist mit seinen ersten Ausläufern in der Realität angekommen... In meiner Branche auf jeden Fall... Standen früher einmal 10 Bewerber für eine Stelle auf der Matte, so sind heute frei werdende Stellen nicht mehr zeitnah nachzubesetzen... Und die Menschen mit denen man nachbesetzt sind nicht mehr wirklich "ausgewählt". Wenn es noch eine Wahl gibt, dann meist nur die - unbesetzt lassen oder nehmen wer kommt...
Umso erstaunlicher ist es dann für mich doch, wenn ich sehe, wie mitunter mit Bewerbungsunterlagen umgegangen wird... Von Datenschutz, Vertraulichkeit oder dergleichen wollen wir mal gar nicht erst reden...

Da wandern Kopien, auseinander geplückt, unvollständig weil ein Teil der Originalunterlagen den Weg in den Kopierer offensichtlich nicht gefunden hat, quer durch das Unternehmen und seine einzelnen Standorte... Mangels Anschreiben und trotz Internet mit seinen Suchmaschinen, ist es dann leider nicht möglich eine Telefonnummer herauszufinden... Also denjenigen anschreiben... an eine Adresse die man einem zufällig kopierten Arbeitszeugnis von irgendwann entnimmt, in der Hoffnung sie möge noch aktuell sein... Das Antwortschreiben zu formulieren bleibt indes auch schwierig... wann hatte sich der Mensch beworben? um was? ab wann?... keine Ahnung...

Auf erschreckende Weise wird mir klar, wie wenig das Personalproblem in der Wirklichkeit der obersten führenden Köpfe angekommen ist. Sonst würde der Umgang mit solchen Unterlagen sicherlich ein anderer sein... Wie wenig wirklich rund läuft... Ein dickes vollgepinseltes Handbuch bedeutet eben nicht automatisch Qualität... Und es zeigt welchen Status ein Mitarbeiter im Unternehmen hat...