Samstag, 4. Oktober 2014

Ein Jahrzehnt später...

Jetzt könnte ich sagen - wie schnell doch die Zeit vergeht... Es ist als wäre es erst gestern gewesen... Aber es war nicht gestern, sondern es ist schon ein Jahrzehnt her...

Vieles was sich auf den ersten Blick zum positiven verändert hat, hält keinem zweiten Blick stand. Es ist als hätte man eine bröckelnde Wand überstrichen. Auf den ersten Blick sieht man die neue Farbe - auf den zweiten, dass die Wand der Farbe nicht wert ist... Einfach übermalt - und das macht es fast noch schlimmer - weil es die Lieblosigkeit zeigt mit der die scheinbare "Verbesserung" durchgeführt wurde.

Viele der Menschen die damals schon krank waren und nicht mehr alleine zurecht kamen, sind heute noch immer krank, kommen noch immer nicht alleine zurecht - und sind jetzt auch noch eine ganze Ecke älter geworden. Die Zeit hat ihre Spuren unübersehbar hinterlassen. Bei dem einen Menschen mehr - bei dem anderen weniger. Ein paar wenige sind wie konserviert. Sie sind noch genau wie vor einem Jahrzehnt, sehen noch immer genauso aus als hätte ich sie gestern zum letztenmal gesehen...

An anderen tobt sich das Drama des Lebens offensichtlich noch immer aus...

Das Personal macht einen positiven Eindruck... aber da sind an jeder Ecke so unglaublich viele Mängel, soviel Unachtsamkeit, Gleichgültigkeit - oder doch einfach nur Überforderung. Machtlos sich dem Teufelskreis zu entziehen. Manchmal braucht es Gleichgültigkeit um selber aushalten zu können, was sonst kein Mensch aushalten kann... Und die Gleichgültigkeit, die innere Abgrenzung macht es noch schlimmer... Und das noch Schlimmere erfordert noch mehr Abgrenzung und Gleichgültigkeit... Es ist wie ein Fass ohne Boden - egal wieviel Energie man hineingibt, am Ende ist die Energie weg und das Fass noch immer leer...

Ich war schon nach einer Stunde innerlich auf 180 wegen der Missstände... nach einer weiteren Stunde wäre ich am liebsten geflüchtet um mich dem allen zu entziehen... Noch ein bisschen später machte sich Resignation breit... Wo überhaupt noch anfangen? Und als es Morgen wurde, war da einfach nur noch eine tiefe emotinale Erschöpfung, Hoffnungslosigkeit: den Karren bekommen wir nie wieder aus dem Dreck gezogen... Nicht in diesem System...

Das einzige was es mir ganz deutlich gezeigt hat - es ist gut zu unterrichten. Meine Hoffnung - das es bei dem einen oder anderen Klick macht - das am Ende mehr als einer da ist der die Notwendigkeit der Veränderung sieht und sich dann mehr als nur einer auf den Weg machen um "die Welt" zu retten...