Samstag, 14. Juli 2012

... ruhige Zeitlosigkeit...

Der Lüfter des Lappis ist gerade, neben den immer wieder an die Fensterscheiben prasselnden Regentropfen, das lauteste was ich gerade hören kann. 
Diese Stille - keine Musik, kein Fernsehen, keine Menschen... das hat etwas... 
Das fühlt sich in diesem Augenblick sehr wie zuhause an... wie ein Treffen mit mir selber... die Zeit scheint still zu stehen oder überhaupt gar nicht zu existieren... 
Solche ruhigen Augenblicke sollte ich mir viel öfter gönnen statt permanent dem Leben hinterher zu jagen - oder dem was ich dafür halte.

Es ist so laut um mich herum in einem fort, dass ich gar nicht mehr weiß wie gut die Stille sein kann... Geschlossene Fenster die kein Geräusch von außen herein lassen... einfach Ruhe... zeitlos... einfach mit mir und den Gedanken alleine... Das ist in den letzten Wochen wirklich viel zu selten geworden... 

In dieser Stille, bei Kerzenschein der das Rot des Weins zum funkeln bringt, das Prasseln der Regentropfen in einer ansonsten fast schon gespenstischen Stille... das ist wie auf einen Windhauch warten der die Flamme der Kerze flackern lässt und den dünnen Vorhang wehen... das ist voller Neugier, Anspannung die anschwillt, sich entladen will... das ist die Sehnsucht... wo bist du? wo bist du? warum kommst du nicht?... 

Jetzt wo die Vergangenheit freundlich unverbindliche Spuren in mein Jetzt zieht, da erwacht die Sehnsucht und gleichzeitig das Erkennen - was immer einmal so nah und vertraut war - das ist so fremd, weit weg... 

Irgendwann einmal habe ich irgendwo gelesen

"Zwischen zu früh und zu spät liegt nur ein kurzer Augenblick"...

es ist zu spät, viel zu spät... zuviel Zeit ist vergangen, zuviel ist passiert... und trotzdem ist mein Herz an das Gestern gefesselt...für immer.