Mittwoch, 4. Juli 2012

Ein Tag Bilderbuchsommer

Zumindest heute haben wir einen Tag Bilderbuchsommer... Sonne, blauer Himmel mit ein paar harmlosen Schäfchenwolken... warm... hell... 

und dann ist da noch... ein Hauch von Vergangenheit der den Tag umweht, die Erinnerung betört, Magie die zwischen den Zeilen klingt und der ich nur ganz leise lausche... Angst sie könne verfliegen wenn ich sie zu fassen versuche und in die Zeilen zurück zu holen... 
Es ist ein Hauch von Gestern im Heute, atme ihn tief ein als könnte es ihn intensiver machen... Aber dieser Hauch ist wie die Sehnsucht - beides muss für immer reichen... Jeder Versuch sie einzufangen, zu leben würde unweigerlich den Hauch verflüchtigen - und es bliebe gar nichts... 

Hoffnungslos romantisch und tief in mir noch immer verträumt wie am Beginn der Tage an dem das Kinderland verlassen wurde... Schwer zu verstehen das manchmal dieser verblasste Hauch reichen muss und die volle Intensität im Leben nicht gefunden werden kann, schwer zu glauben das die Sehnsucht manchmal für immer reichen muss... Und da ist noch immer etwas in mir das einfach glauben wird - am Ende des Tages, am Ende der Zeit wird alles gut... 
... verschließe die Augen, drehe mich im Kreis und für diesen einen Augenblick ist wieder alles da - die ganze Welt, alles Glück der Welt in mir... und rollt als salzige Träne davon, stürzt in die Tiefe... 
Soll das alles gewesen sein? Kann das alles gewesen sein?... 

Gestern hat mich meine Freundin gefragt wie lange das her ist... Es ist Jahre her, aber ich erinnere mich noch genau... Es ist Jahre her und manchmal noch so nah wie eben erst gewesen, noch längst nicht verstanden, noch längst nicht vergessen... Die Zeit ist davon geflogen und ich habe einfach vergessen aufzuhören zu lieben... Das einzigste was ich - vielleicht - machmal - ein klitzekleines bisschen - bereit bin zuzugeben - ich liebe einen vergangen Traum den es in der Wirklichkeit längst nicht mehr gibt... Aber meistens möchte ich nicht einmal daran denken, einfach nur die Augen schließen, den Klängen der Musik lauschen und stell mir vor... 

Er war der einzigste all meiner Träume der vor der Wirklichkeit bestehen konnte... Sie sagte, dann dürfe ich eben nicht vergleichen, dann könnte es gehen... Nein... nicht vergleichen geht nicht, es wird nie wieder gehen... Wenn man weiß, tief in sich fühlt das man den Besten für sich hatte... dann kann es nie wieder gehen... Wie sollte es auch? 

Manchmal ist da noch soviel was ich im Leben will - jenseits dieses Traumes, jenseits der Sehnsucht die für immer reichen muss... Und manchmal ist es als würde ich meine Tage immer voller stopfen, schneller zu sein als die Zeit, versuchen mich selber zu überholen - warum? Damit die Zeit, das Leben ohne ihn schneller, gedankenloser, gefühlloser vergeht, an meinem Herzen vorbei rauscht??? 

Das Leben ist verrückt... und ich in ihm... 

"... wo bist du? Wo bist du? Warum kommst du nicht???..."