Dienstag, 31. Juli 2012

... in aller Frühe...

Es vergeht eigentlich kein Tag mehr, an dem sich nicht irgendetwas finden lässt, was mich unweigerlich denken lässt: "... man merkt eben das man älter wird..." Mal ist es das bisschen mehr zerknautschte Gesicht, die trockenere Haut die gleich verrät das man amVortag zu wenig getrunken hat, das es hier und da mal mehr, mal weniger zwickt und autscht... oder eben das "Aufregungen" - selbst wenn sie eigentlich positiv sind - einen schlaflos machen.
Die Sache mit dem Büro - das ist eine der positiven Aufregungen die mir heute nacht den Schlaf rauben. Gestern abend war ich zum Umfallen müde. Dann habe ich geschlafen, geträumt und als ich scheinbar ausgeschlafen wach wurde, war es mal gerade kurz vor 3. Noch eine ganze Weile habe ich versucht wieder einzuschlafen - aber es ging nicht. Der Kopf arbeitete schon auf Hochtouren und die Gedanken waren schon in der Weltgeschichte unterwegs.Zumindest in den Zeiten in denen ich frei habe, habe ich mir abgewöhnt mich davon stören oder aufregen zu lassen... Dann stehe ich eben auf und mache was ich später am Tag ohnehin machen wollte... und wenn ich dann später am Tag müde werde - na dann hole ich dann eben den versäumten Nachtschlaf nach.

Der Himmel sieht ganz nach demSommer 2012 aus. Wieder sind Teile von Wolken verhangen die man selbst im noch dunklen Nachthimmel erkennt - und an anderen Stellen ist die Wolkendecke aufgerissen, blinken Sterne. Und am Schönsten ist es noch immer die Sterne von meiner Dachterrasse aus zu betrachten. Wenn ich dort stehe, dann sieht es dort aus als würde ich in einem Flachbungalow wohnen, die Kante oder besser gesagt die Regenrinne des scheinbaren Flachdachs zum Greifen nah und direkt darüber fängt das Sternenzelt an. Dort zu stehen erweckt in mir tatsächlich den Eindruck und das Gefühl von "... den Sternen so nah..."  Es ist wie eine unwirkliche Wirklichkeit... 

Die Sache mit dem Büro auch... einfach eine unwirkliche Wirklichkeit. Der Kopf, der Verstand - sie brauchen manchmal einfach etwas länger um wirklich aufzunehmen was passiert, passieren könnte, die Wirklichkeit als solche zu verkennen, das Unvorstellbare als Wirklichkeit zu erfassen.
Gestern war das schon sehr ausgeprägt spürbar, dass da gerade ein paar Dinge irgendwie noch gar nicht zusammen passen. Die Vorstellungen die ich vom Leben hatte - und das was in dem Augenblick "passierte" - das waren völlig verschiedene Dinge - im wahrsten Sinne von "... das hätte ich mir nie träumen lassen - und eigentlich kann ich es gar nicht glauben..."
Vielleicht schon in Kürze an einer der ersten Adressen am Ort ein Top-Büro in gehobenem Ambiente zu haben... das entzieht sich noch völlig meiner Vorstellungskraft - und zwar so sehr, dass ich es beinahe unvorstellbar ist, dass das jetzt wirklich so kommen könnte. "Das hätte ich mir nie träumen lassen...", bekommt jetzt irgendwie eine ganz neue Bedeutung...
Und dieses - da passt irgendetwas gar nicht zusammen, scheint so unwirklich obwohl es zum Greifen nah ist und tatsächlich so werden könnte - das macht mich gerade wohl etwas schlaflos.

Gesundheitlich geht es mir im Augenblick gar nicht so gut, fühlt sich stellenweise mehr an wie irgendwo schon am Ende angekommen zu sein denn mitten im Leben zu stehen - aber gleichzeitig ist es auch, als wären ein paar Türen zur großen weiten Welt wieder ganz weit aufgegangen, die irgendwie schon vor meiner davon geflossenen Lebenszeit zugeknallt und fest verschlossen schienen. 
Aber genau diese Überraschungen das jederzeit noch alles passieren kann - und manchmal sogar passiert - das ist das, was sich wie wirklich leben statt wie nur überleben anfühlt. 
Ich merke wie ich richtig ungeduldig werde und in dieses neue Leben davon rauschen will... am liebsten jetzt gleich... Das alte mit dem Teich einfach und endgültig hinter mir lassen... lieber heute als morgen... Die Mühen sind einfach zu groß geworden und das was ich als positives Lebensgefühl von dort mitnehmen kann ist auf ein absolutes Minimum zusammen geschrumpelt - oder mitunter überhaupt nicht mehr da.