Donnerstag, 7. Mai 2015

Es wird alles gut ?!?!....

Gestern morgen bin ich wieder bei Nacht und Nebel mit dem Auto Richtung Stadt aufgebrochen... Und natürlich wollte das Auto am erstbesten Kreisel wieder nach dem Anhalten nicht so anfahren wie ich das wollte. Obwohl so gut wie nichts auf der Straße los war und noch kaum ein Auto unterwegs, bin ich zuerst nervös geworden - hat die Dinge nicht wirklich besser gemacht...

ABER DANN

hatte ich mittags eine Verabredung mit dem Fahrlehrer meines Vertrauens... Ab zu dem großen Parkplatz aus "unseren Anfangstagen". Anhalten, anfahren, anhalten, anfahren... mit Handbremse, ohne Handbremse... anhalten, anfahren... Wie gut das er manchmal nicht macht was ich sage... Nachdem das alles tadellos klappte - ab in die Stadt... und zielsicher zu jeder roten Ampel im Mittags-Stadtverkehr... anfahren, anhalten, anfahren, anhalten, hinter uns Autos, neben uns Autos, vor uns Autos... überall Autos... anfahren, anhalten, anfahren...

Und dann hat er noch einen drauf gelegt - ein Berg - und was für einer!!! Er hat mich vorgewarnt... Wahrscheinlich würde ich das nicht gleich hin bekommen, vermutlich zurück rollen... er wäre sich auch nicht sicher ob man an dem steilen Berg das Auto mit der Kupplung gehalten bekäme... - ein bisschen Auto quälen würde jetzt dazu gehören... Das Auto war mit der Kupplung wie eine eins zu halten, ist keinen Milimeter zurück gerollt... anfahren... anhalten... anfahren... Null Problem...

Da hat er gesagt wer so einen Berg anfahren kann ohne Probleme, der hat mit keinem Kreisel und mit keiner Ampfel auf dieser Welt ein Problem...

Wir sind dann meine inzwischen "Traumastrecke" von der Stadt in mein Dorf gefahren... Kein Problem... und zurück in die Stadt - diesmal nicht über den von mir üblicherweise gefahrenen Umweg, sondern über die Steigung wo man direkt am Berg vor einem Stopschild warten muss und dann als Linksabbieger zügig ab durch die Mitte... Kein Problem.

Die Heimfahrt nach hause zurück die sonst schon sehr stressig und immer mit einigen Katastrophen gesegnet war, ging gestern dann ganz ohne jedes Problem. Die Erfahrungen des gestrigen Tages waren einfach extrem wichtig um endlich meinen Kopf wieder frei zu bekommen und nicht schon vor lauter Panik die Freude an meinem kleinen Flitzer zu verlieren. Manche Dinge sind eben wirklich einfach nur Kopfsache...

Zumindest das kann jetzt dann hoffentlich gut werden. Von den Ereignissen auf der großen weiten Welt kann man das vermutlich weniger sagen... Es kommt eher die Frage auf wie demokratisch unsere Demokratie überhaupt noch ist, wieviel wirkliche Kontrolle es da durch das Volk wirklich noch gibt.
Das Deutschland von der NSA ausspioniert wurde, fand ich schon unerhört... Wie wenig Protest sich von unseren Regierenden regte, empörend... Aber das was jetzt so nach und nach ans Licht kommt... das wir anderen möglicherweise geholfen haben Nachbarn und Freunde auszuspionieren... dazu fällt mir ja gar nichts mehr ein. Außer vielleicht noch das ich mich gerade für mein Land schäme... Aber nicht nur das. Letztlich macht es mir auch Angst.
Ich bin schon im tiefsten Inneren davon überzeugt das der Mensch macht, wozu er in der Lage ist und dabei ethische, moralische und mitunter auch rechtliche Grenzen überschreitet. Aber das als diffuse Annahme im Kopf zu haben, ist etwas anderes als auf "Beweise" in der Wirklichkeit zu stoßen.

Eigentlich bin ich gerne gut - am liebsten sehr gut - über das informiert was auf der Welt in der ich lebe passiert... aber manchmal denke ich, es ist gut nicht zuviel zu wissen - sonst würde ich vermutlich keine einzige Nacht mehr ruhig schlafen... Zuviel was ich nicht nachvollziehen kann, zuviel was ich keineswegs gut finden kann... zuwenige Werte.

Vorhin kam mir das Ende des kalten Krieges in den Sinn... in der Rückwärtsbetrachtung scheint es, als wäre das vermutlich die friedlichste Zeit in diesem jungen und dem vorangegangenen letzten Jahrhundert gewesen. Es hat sich anfühlt wie der Aufbruch in ein friedliches Miteinander... schien so unmöglich das sich je wieder Blöcke auftun könnten... aber jetzt keine 30 Jahre später scheint mir die Welt komplexer, unverständlicher als je zuvor. Selbst in der Zeit des kalten Krieges die sehr bedrohliche Momente hatte, war immer irgendwie klar wer Freund und wer Feind ist und was von dem jeweils anderen zu erwarten ist... Heute scheint mir das niemand mehr von niemandem zu wissen.