Dienstag, 13. März 2012

... die Zeit verändert alles...

Manche Menschen scheinen genau an den Ort zu gehören an dem sie sind, sind scheinbar untrennbar mit ihm und der Zeit verbunden. 
Es ist nicht unbedingt so, dass diese Menschen immer eine besondere Beachtung erhalten, es sind auch nicht unbedingt die, die uns die meiste Freude bereiten... Sie sind einfach da wo sie scheinbar hingehören - heute - und bis in alle Ewigkeit... 

Irgendwie ist natürlich klar - weder Orte noch Menschen sind für die Ewigkeit gemacht - und wirklich untrennbar sowieso nicht - und doch...

wenn dann diese Verbindung plötzlich aufbricht, der Mensch diesen Ort verlässt, seiner eigenen neuen Zeit entgegen geht, es nicht mehr ist, wie es immer war - alleine schon die Vorstellung das die Tage gezählt sind in denen das scheinbar Unzertrennliche noch Bestand hat - irgendwie unfassbar... 

Die Menschin um die es hier für mich geht, hat mir viele graue Haare wachsen lassen, war auf ihre Art oft sehr sehr anstrengend, nervig, hat sobald sie die Gelegenheit dazu bekam ohne Punkt und Komma geredet, geredet und geredet... und auf den Punkt kam sie dabei fast nie... 
irgendwie war es oft als müsste man den gewaltsam aus ihr rauß brechen... 
Sie hatte sehr viele merkwürdige Eigenarten und Eigenheiten die mich manchmal fassungslos gemacht haben - und andere unzählige Male zum Lachen brachten bis mir die Tränen übers Gesicht gelaufen sind. 
Solange sie immer halb dem Nervenzusammenbruch oder einem Herzinfarkt nahe zu sein schien, wußte ich das es ihr gut geht - wirklich Sorgen gemacht hätte ich mir wenn sie keine Katastrophenstimmung verbreitet hätte und mit ihrer Hektik alle anderen verrückt gemacht und aufgescheucht hätte... 

Neulich als das Gespräch auf den nahenden Frühling kam, erzählte sie - offensichtlich sehr erleichtert - zum Glück hätte Klaus den Winter überlebt... 
Klaus??? Wer war Klaus??? Und wieso war er im Winter in Lebensgefahr??? Was war passiert??? 
Sie hatte nun unser aller Aufmerksamkeit, was ihr sichtlich gut tat und berichtete dann in aller Ausführlichkeit von Klaus und der Sorge um ihn... 
die vergangenen eiskalten Tage und Nächte hatten Klaus wohl arg zugesetzt... und sie erzählte und erzählte... 
bis sie endlich zu der Antwort auf die Frage kam wer Klaus ist... Klaus ist der Goldfisch in ihrem Teich... 

Sie hat dazu gehört - genau an der Stelle an der sie scheinbar schon immer war und für immer bleiben würde - genauso wie sie war oder ist - weil so war sie immer perfekt sie selber... neben aller Hektik die sie verbreitet hat - immer auch nachgiebig, verzeihend, hilfsbereit, verlässlich und auf eine merkwürdige Weise auch dankbar wenn man ihr zuhörte... 
Sie wird mir fehlen... und eigentlich kann ich es immer noch nicht wirklich fassen, mir vorstellen wie es sein wird wenn sie ihren Platz verlässt... 
Aber ich freue mich wenn ich sie so entspannt, fast schon fröhlich sehe und gönne ihr sehr, dass sie für sich selber in eine neue Zeit aufbricht in der das Leben ein bisschen einfacher für sie wird...