Dienstag, 1. November 2011

... Leben und Tod...

... aber am Wochenende waren da nicht nur die Sterne... 

... in einer Gesprächsrunde ging es um Genuss im weitesten Sinne. Unter anderem gab es dort zu erfahren das es wohl in Berlin kaum (keine) Leichenwagen mehr gibt - diese schwarzen Autos mit Vorhängen an den Fensterscheiben und goldenen Schriftzügen oder Symbolen der Endlichkeit... Statt dessen werden die Särge wohl in Lieferwagen abtransportiert... Regel oder Ausnahmefall??? Verbannung des Todes aus dem Leben??? 
Ich finde die Vorstellung befremdlich und erschreckend, dasTote still und heimlich abtransportiert zu werden, nur damit die Lebenden sich des Todes und der Endlichkeit nicht bewusst werden - oder welchen anderen Sinn sollte es haben auf derartige neutrale? Fahrzeuge umzusteigen??


Wenn wir den Tod und die Endlichkeit unseres Lebens ausblenden - wie beeinflusst das unser Leben???  Ich kann es natürlich nicht beweisen - aber ich könnte mir vorstellen, das es die Werte im Leben verschiebt... Die Vorstellung etwas nicht mehr erledigen zu können, etwas zu wenig gemacht zu haben, etwas versäumt zu haben vor dem Hintergrund der eigenen Endlichkeit - ist manchmal das was antreibt es zu erledigen... und zu genießen oder??? 
Wird die Endlichkeit ausgeblendet - scheint es, als ließe sich alles ewig aufschieben - wieviel würde sich dann noch im Leben bewegen? Wieviel würde man selber noch bewegen?


Vielleicht würde Kapital im weitesten Sinne unsere Welt nicht so sehr beherrschen, wenn die Endlichkeit bewußter im Bewußtsein der Menschen verankert wäre... "Das letzte Hemd hat keine Taschen..."  - ein alter, wie ich finde sehr wahrer Spruch - aber gehandelt wird als ginge es im Leben darum sich die Taschen möglichst voll zu stopfen...


... eine merkwürdige Welt in der wir leben...