Samstag, 5. November 2011

... der Schein ist ein anderer...

Als ich vor Jahren die erste Sprosse auf dem Leiterchen nach oben fiel, war mit einer der Gründe - neben Fachlichkeit, Erfahrung blablabla - "... wir sind der Meinung das Sie es gut aushalten können wenn sie nicht jeder gut leiden kann...". 
In späteren Jahren als eine weitere Sprosse dazu kam, war es neben blablabla "... Sie haben eine gute Art Menschen zu motivieren..."... 


... tausendmal gehört - ich kann alles, ich weiß alles, ich krieg das schon irgendwie hin, mir fällt doch immer was sein, bei mir hat man keine Bedenken das ich es nicht schaffe, ich werd das schon machen, ich kann das aushalten, mir macht xy nichts aus und verkrafte das, ich bin "konfliktstark"...


- und stehe alleine vor dem Berg... oder gar den Bergen...

Das Einzigste was mich mitunter von dem einen oder anderen meiner Mitmenschen unterscheidet - ich habe es mir selten im Leben leisten können in Problemen zu baden, sie herbei zureden, stunden- oder tagelang zu diskutieren sondern war verantwortlich dafür eine Lösung zu finden. 
Heute könnte ich es mir an der einen oder anderen Stelle vielleicht mal leisten auch in Problemen aufzugehen - habe aber längst gelernt, dass mich das nicht weiter bringt, keinen Beitrag dazu leistet das es mir besser geht, Zeitverschwendung ist - und mache mich an die Lösungssuche. 

Nur so leicht wie das jetzt klingt ist es nicht - und ich wäre sehr oft oder gar immer froh, wenn ich Mitsuchende hätte - statt von den Problem-herbei-redern - die Lösungssuche zusätzlich erschwert zu bekommen.
Am Ende des Tages ziehe ich von dannen - vielleicht mit einer Lösung - aber meist um ein paar graue Haare reicher, ein paar Nerven ärmer und fix und fertig mit der Welt... 


Und dann sehe ich so manch anderen Menschen genauso, wie ich in meinem Umfeld offensichtlich oft gesehen werde - über den Dingen stehend und unverwüstlich, den Weg kennend - und wäre gerne so wie sie. 
Aber vielleicht bin ich längst wie sie, weil sie auch nur so sind wie ich - alleine und geplagt vor ihren Bergen stehend,die es zu bezwingen gilt - nur das das fast niemand sieht. 
Der Schein ist eben ein anderer.