Montag, 3. März 2014

Friedenszeiten

Die 80iger Jahre standen im Zeichen des Nachrüstens, der großen Friedensdemonstrationen. Es lag ein Hauch von Endzeitstimmung über dem Land. Die Szenarien eines Atomkrieges haben sich bedrohlich in den Alltag gebohrt. Filme wie "The day after" haben das noch einmal gesteigert.

Das was wir damals nicht wussten, heute dann aber sehr wohl - 1983 waren wir so nah am Abgrund wie selten, nach dem 2. Weltkrieg, zuvor. Ich glaube es war 1983 im Herbst. Das woran ich mich noch gut erinneren kann - ich war einigermaßen genervt, dass in der Tagesschau ein Bildbeitrag von dem damaligen US-Präsidenten in friedlichem Freizeitambiente gezeigt wurde. Es war mir damals ein Rätsel wieso das nun eine Nachricht für die Tagesthemen sein soll. Was interessiert es uns, was ist so wichtig daran das er sich ein paar ruhige Tage auf dem Land macht?
Heute - ein paar  Dokumentationen später - weiß ich, dass es keine Nachricht für uns war - sondern für die Entscheider hinter dem "eisernen Vorhang". Die Nachricht sollte wohl sagen - es ist alles okay, die militärischen Aktivitäten bei uns sind nur ein großes Manöver und keine Angriffsvorbereitungen... 

Jetzt gut 30 Jahre später, scheint wieder so ein Scheideweg erreicht. Wir hätten heute bei einem Krieg mindestens so wenig zu gewinnen wie damals - denn schon damals war klar - "wer zuerst auf den Knopf drückt stirbt als zweiter". Ich bin mir nur nicht so sicher, ob das allen heutigen Entscheidern klar ist. Ich hoffe es. Das Pulverfass "die Ukraine". So wie ich das sehe und wahrnehme, ist es nicht wirklich klar zu sagen, wer nun die Ukraine ist. Das Land in sich scheint da sehr zweigeteilt was diese Frage betrifft - da gibt es proeuropa und prorussisch... Die Kräfte die von außen daran zerren - Europa in die eine, Russland in die andere Richtung. Die Nachrichten zu dem Thema scheinen mir wenig geeignet um sich tatsächlich ein Bild über die Lage zu machen. Es kommt offensichtlich immer darauf wer seine Einschätzung zu dem Thema abgibt - dementsprechend will "die Ukraine" sich Europa öffnen oder aber hat enorme Kräfte, die sich weiter eng mit Russland verbunden fühlen. Je nach Ansicht der Berichterstatter ist Putin dabei Rückzieher zu machen und zu schwächeln oder aber der Böse der laut mit den Säbeln rasselt. Ganz auffällig auch - da wo Menschen für den Westen auf die Straße gehen, sind es die armen Menschen die ihr gutes Recht auf Leben in Freiheit einfordern. Wenn Menschen es tun weil sie sich mit Russland verbunden fühlen, ist das von Russland gesteuert, eine Aggression, ein unzulässiges Eingreifen... Die Wahrheit wird wie bei allem im Leben - vermutlich irgendwo in der Mitte liegen. Auf jeden Fall fühle ich mich bei dem Thema nicht objektiv informiert sondern manipuliert. 
Und dann hat "die Ukraine" Beistand von der Nato angefordert. Mal ganz ehrlich - was sollte die Nato da verloren haben???  Mit welcher Berechtigung??? Und wieder die Frage - wer ist "die Ukraine?" 

Mir scheint die Lage insgesamt sehr unübersichtlich, die Berichte sehr einseitig in die eine wie die andere Richtung gefärbt... und das macht das Ganze vielleicht so gefährlich. Mir scheint jeder "Experte" der meint zu wissen was "die Ukraine" will, denkt - per se unglaubwürdig und wenig objektiv, weil nach allem was ich sehe und höre, es "die Ukraine" überhaupt nicht gibt.

Wieso muss der Mensch ständig in ENTWEDER ODER denken, statt in SOWOHL ALS AUCH?