Freitag, 10. Februar 2012

... der Anfang vom Ende (???)...

Sie war wie ein Wasserfall aus dem die Worte sprudelten, überfordert von der Welt und vielleicht von sich selber. 
Einmal habe ich mich länger mit ihr unterhalten - aber eigentlich war es keine Unterhaltung sondern ein Monolog der sich über mich ergoss... Wissen, Halbwissen, Tatsachen, Emotionen... alles vermischte sich zu einem Wirrwarr durch die Zeit... 
Ich kannte sie nicht wirklich, sie war eine flüchtige Figur irgendwo am Rande meines Lebensweges - aber das sie unter Strom stand - das war unübersehbar... 
Aber wie es so ist - leider und das soll gewiss keine Entschuldigung sein, - das Leben ist so schnell, das was von allen Seiten auf einen einprasselt... Manchmal kommt mir das Leben ein bisschen so vor wie eine rasend schnelle Fahrt auf der Autobahn - man sieht die Schilder - aber noch bevor man sie richtig gelesen hat, ist man auch schon wieder kilometerweit an ihnen vorbei... 
Sie war so ein Straßenschild... 
und jetzt ist sie tot, hat sich erhängt, wie man sich erzählt. 
Ich kannte sie nicht und sicher ist so manches von dem was erzählt wird auch nur Spekulation - das sie aber die Kosten und Belastungen durch die Pflegebedürftigkeit der Mutter nicht mehr stemmen konnte und ihr das den Rest gab, das glaube ich dann schon.
Mir macht die demographische Entwicklung sehr große Sorgen... die (Nicht-)finanzierbarkeit der bestehenden Systeme, der Fachkräftemangel der  sich ja jetzt schon in sehr vielen Bereichen zeigt... 
irgendwie wird viel darüber geredet - aber selten habe ich das Gefühl als wäre das Problem wirklich erkannt - geschweige denn das überlegt wird wie es zu stemmen ist... zumindest sind mir noch keine wirklich tragfähigen und nachhaltigen Konzepte begegnet, ...bestenfalls irgendwelche Sprüche die weit entfernt vom Boden der Tatsachen an irgendwelchen runden Tischen zusammen geklopft wurden... 

Seit ich von ihrem Ende hörte, frage ich mich, ob wir irgendwann in einer Zeit ankommen, in der die Frage nicht mehr ist ob Suizid ein Ausweg ist - sondern nur noch wer ihn begeht - die Kinder weil sie die Belastung durch die Pflegebedürftigkeit der Eltern nicht mehr aushalten - oder die Eltern um ihre Kinder von sich selber zu entlasten...