Samstag, 31. Dezember 2011

... und doch ist alles anders...

Wenn ich abends in den dunklen Sternenhimmel sehe, dann sehe ich ihn heute ganz anders als vielleicht noch vor einem halben Jahr - oder einem Jahr - oder zwei Jahren... 

Früher wenn ich diese merkwürdig hellen Flecken im tiefdunklen Abendhimmel sah, dann hat das in meinem Empfinden die Optik gestört... ich habe nie bewusst darüber nachgedacht, warum es diese farblichen (störenden) Abweichungen  gibt oder woher sie kommen. Vermutlich hätte ich darin lästige Wolken gesehen, die leider nicht unsichtbar über den Nachthimmel ziehen. Heute wenn ich diese Flecken sehe, dann kommen mir sofort die wunderschönen Sternennebel in den Sinn und die störenden Farbflecken am Nachthimmel werden zu etwas Schönem - auch wenn ich das so nicht wirklich sehen kann - aber ich weiß das sie da oben irgendwo sind... 

Wenn ich in den Sternenhimmel sehe, dann ist da für einen Augenblick Ruhe, ein bisschen als würde all das was grad noch so riesengroß und wichtig erschien, wirklich klein und seine Wichtigkeit verlieren. Ganz weit da oben, weiter als ich sehen kann, weiter als wir Menschen vermutlich je reisen können, da soll es mitunter gar nicht so ruhig sein wie es beim Blick in den Sternenhimmel scheint. 
In einer Reportage erzählten Astronomen das es dort Orte gibt, wo es so laut ist, als würde man die ganze Erde mit Lautsprechern spieken die alle jeweils so laut wären wie es auf einem Rockkonzert ist - ohrenbetäubend. Unvorstellbar für mich das etwas was so friedlich und ruhig aussieht, dennoch so laut sein soll... 
Aber unvorstellbar ist eigentlich fast alles was ich da in den Reportagen sehe oder in Büchern lese... die Größenordnungen, die Explosionen wenn ein Stern stirbt, die Geschwindigkeiten, die Nebel in denen neue Sterne geboren werden, die gigantischen jahrhundertelang andauernden Stürme, die Temperaturen, die Weite...  
Erstaunlich für mich auch, wieviel Wissen es um Dinge gibt, die so unerreichbar, unvorstellbar weit weg sind... so völlig jenseits unserer alltäglichen Wirklichkeit... 
Ich stelle mir vor, dass es wohl sehr gut möglich ist, sich so weit in diese fremden, fernen Welten zu denken und man sich dann darin völlig verlieren kann...