Dienstag, 18. Juni 2013

... weit weg...

Das Licht der aufgehenden Sonne fiel durchs Fenster in mein Schlafzimmer, zauberte Lichtspiele an die Zimmerwände und Möbel... und hat Lust gemacht aus dem Bett zu hüpfen - und das obwohl es erst 6 Uhr in der Frühe war. 
Mit einer Tasse Kaffee, noch im Schlafanzug saß ich auf dem Dach, habe die Stille des nur langsam erwachenden Dorfes genossen... Und als die ersten Kinder sich auf den Weg in die Schule machten, die Bauarbeiter angefahren kamen um auf einem der Nachbargrundstücke ihre Arbeit aufzunehmen, da habe ich die Unmengen von Blumen auf meinem Balkon gegossen. Heute soll es wieder ein sehr heißer Tag werden. 
Am frühen Morgen konnte man es schon ahnen. Die Morgenkühle der letzten Tage war schon nicht mehr da sondern es war genau richtig - nicht zu warm, nicht zu kalt. Jetzt langsam kommt die Sonne um die Ecke, bestrahlt die erste Ecke meines Daches. Es wird nicht mehr lange dauern bis man es hier draußen vermutlich vor Hitze nicht mehr aushalten kann... 

Irgendwann zwischen Sonnenaufgang und demStart in den Tag - auf dem Dach, in aller Ruhe, kam mir einen kurzen Augenblick in den Sinn, wie wenig ruhig der Start in den Arbeitstag nur wenige hundert Meter von hier entfernt, im Teich, wohl sein wird. Ganz sicher nicht ruhig, nicht gut gelaunt, nicht selbstbestimmt und ganz bestimmt macht er nicht neugierig auf das was der Tag bringen wird.
Eigentlich ist es mehr als traurig, wenn ein Arbeitsplatz jede Freude an dem was man tut killt, jedes positive Gefühl für die Menschen, für das Leben und sich selber. Und noch schlimmer wenn diese Negativspuren sich dann bis weit in die Freizeit und das Privatleben ziehen, einem jedes Abschalten unmöglich machen... 

Gestern abend rief Freundin Studienkollegin an. Es ist einfach unglaublich, welche Machtkämpfe auf dem Rücken der Mitarbeiter ausgetragen werden. Schmierläppchen wollte dem Raubtier eins reinwürgen - offensichtlich hat er noch immer nicht kapiert, dass das einfach nicht zu schaffen ist. Die Waffen die sie als völlig gewissenloser Mensch hat, die hat ein Schmierläppchen nicht, die habe ich nicht, die haben (hoffentlich) die meisten Menschen nicht. Das Ende vom Lied - getarnt als kontinuierlicher Verbesserungsprozess und Interesse an nicht rund laufenden Prozessen, müssen nun die Führungskräfte der mittleren Führungsebene (in diesem Unternehmen haben sie eher die Rolle des Deppen vom Dienst für alles, alle Verantwortung ohne Befugnisse, Mitbestimmung oder gar nur das Recht auf Informationen) schriftlich Stellung über die Vorkommnisse geben. Tun sie das nicht, sitzt Schmierläppchen in der Tinte weil er einen Angriff ohne Grund gestartet hat... tun sie es, wird das Raubtier das persönlich nehmen und zum Gegenschlag gegen die Deppen vom Dienst ausholen... Hüllen sie sich in Schweigen gibt es für die Missachtung der Anfrage ein Donnerwetter... Das konstruktive Kritik nicht gewünscht ist, weiß jeder... was es nach sich zieht Kritik zu üben auch - so werden die Menschen mundtot gemacht... Zukünftig wird bei Schmierläppchen niemand mehr klagen aus Angst das er es wieder als Munition gegen das Raubtier nimmt und der Schuss wie immer nach hinten losgeht.
Freundin Studienkollegin rief also gestern an und brauchte einen Tipp wie sie nun etwas sagt um ihrer Mitteilungspflicht nachzukommen, aber ohne sich selber in die Schusslinie zu bringen... 
Das muss man sich mal überlegen... da sitzt der Mensch abends mit Bauchschmerzen zu hause weil er das Problem lösen muss etwas zu sagen ohne etwas zu sagen, nur damit die Probleme für ihn nicht noch größer werden... Und alles nur weil das Raubtier einen unbändigen Hunger nach dem Spiel mit der Macht hat... Nur dumm das es dieses Unternehmen eigentlich nicht gibt um den Machthunger von Raubtieren zu befriedigen... der eigentliche Unternehmenszweck ist ein völlig anderer... Aber irgendwie scheint das niemand mehr wirklich auf dem Bildschirm zu haben...