Samstag, 8. Juni 2013

Samstagmorgen

Und noch ein schöner Morgen... der Himmel zwar mit lockeren Wolkenfeldern übersät, der Himmel am Horizont diesig... aber ansonsten... hell, angenehme Morgenkühle, laut singende und zwitschernde Vögel in allen vier Himmelsrichtungen und noch Stille. Obwohl es jetzt schon halb 8 ist, scheint das Dorf noch zu schlafen... Man hört noch so gut wie keine Autos, keine Menschen und schon gar keine landwirtschaftlichen Nutzfahrzeuge die gestern abend noch sehr lange tuckernd, ratternd, brummend unterwegs waren.

Ich sitze auf meinem Dach mit einer Tasse Kaffee und genieße den Start in diesen neuen Tag. Das scheinbar normale, selbstverständliche genießen können ohne den ständigen Blick zur Uhr mit dem Versuch die Arbeit von vielen Stunden in wenige zu quetschen, ist für mich noch immer sehr neu und sehr ungewohnt. Und das obwohl ich damit jetzt ja eigentlich schon mehrere Wochen "Übung" habe... Es liegt vermutlich daran, dass die Eindrücke der letzten Jahre doch zu deutliche Spuren hinterlassen haben. Auch wenn es sich sehr übertrieben anhört - ich fühle mich von dieser Zeit regelrecht traumatisiert. Es war von allem was die Lebensqualität zerstört, unfühlbar macht, einfach zuviel... 

Das Gute daran - sofern in solchen Dingen überhaupt etwas Gutes liegen kann, ist vielleicht das ich aber genau deswegen jetzt die einfache Normalität als etwas ganz besonders Wertvolles fühlen kann... Freizeit einfach wieder Freizeit ist, Anspannung und Entspannung sich abwechseln, meine inneren Systeme auch mal wieder richtig und komplett runterfahren können... Ich wieder Lust auf die Begegnung mit Menschen habe und sie nicht mehr nur als aussaugend, nervraubend und zeitfressend erlebe.  So liegt eben in jedem Ende immer auch ein neuer Anfang und in allem was scheinbar schlecht war, dann auch die Wurzel für etwas was richtig gut sein kann.