Samstag, 13. Juli 2013

"... man hätte es wissen können..."

"Man hätte es wissen können, wenn man gewollt hätte..." Ein Begleitkommentar zu einer Reportage aus dem dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte... 

"Man hätte es wissen können..." - das gilt aber nicht nur für die längst vergangenen Zeiten... Es gilt gerade in unserer vernetzten, digitalisierten Welt auch noch heute, vielleicht mehr als jemals zuvor...

In den letzten Tagen habe ich mir wieder viele, viele Reportagen angesehen und der Mensch kann sich über das vorhandene Wissen - und wie wenig daraus gelernt wird - und entsprechend gehandelt, nur wundern.
Manchmal ist es, als würde das was ich über die Welt höre, die Rückschlüsse darüber wie sie funktioniert - vor allem polititsch, wirtschaftlich, rechtlich - nicht im mindesten zudem passen, wie sie erlebbar ist. Es ist als würde eine ganze Horde Verblender ein Netz über die Welt gelegt haben und der Masse darunter ein x für ein u vormachen und wir lassen uns wieder einmal blenden solange wir nur selber nicht betroffen sind... 

Es gibt soviel zu tun um die Welt besser zu machen... Aber statt genau damit anzufangen, tummelt sich die Menschheit gerne auf Nebenkriegsschauplätzen, sich um die eigene Achse drehend - oder aber wenn sie schon mal am richtigen Platz ist, wird geblendet was das Zeug hält nur damit alles schön so bleibt wie es für ein paar wenige gut ist... 

Gestern z.B. habe ich eine Reportage über "Sektenkinder" gesehen und war zutiefst getroffen von der Ignoranz derer, die diesen Kindern helfen könnten und es nicht tun. Auf der einen Seite haben wir große Aufklärungscampagnen über Sekten, deren Treiben und das Leid das so manch eine über ihre Anhänger brachte... vor allem auch weil man nicht immer so einfach aufhören kann Anhänger zu sein wie man es gerne würde... Auf der anderen Seite überlassen wir die schwächsten Glieder der Gesellschaft - nämlich die Kinder - ihrem Schicksal... 

Allem voran unsere Bundeskanzlerin zieht durch Europa und macht Druck damit in finanzielle notgeratene Länder sparen - sparen - sparen... Und während in manchem EU Land die Armut großer Teile der Bevölkerung zunimmt, die Arbeitslosenzahlen - vor allem auch unter der Jugend unter die Decke gehen, zieht sie mit teuren Wahlversprechen durch die Lande und will die Milliarden unter das Volk werfen... 

Und diese ganze Whistleblowergeschichte, die gehört vielleicht wirklich zu den Dingen, die den Lauf der Welt mittel- und langfristig verändern wird. Davon bin ich fest überzeugt. Für mich ist es DAS Beispiel dafür, wie eng sich das Netz einiger weniger bereits über die Masse der Menschen zusammengezogen hat. Diese Sache zeigt auch - man hätte es wissen können, wenn man denn gewollt hätte... Das was man jetzt wohl wissen kann - mit der Souveränität der "westlichen freien Welt" ist es nicht soweit her... Obwohl selber Opfer des Abhörens, Ausspähens und Datensammlungen - haben sie allesamt die Finger mit im Spiel - und würden damit z.B. im Fall unseres Landes gegen eigene Gesetze verstoßen... oder sie waren wirkliche unwissende Opfer und setzen sich nicht im mindesten zur Wehr, sondern verweigern einem mutigen Menschen der sie und die Welt informiert hat - die Hilfe und Unterstützung... 
Das für mich Erschreckende - es wird sichtbar, dass es kein akzeptables Gegengewicht mehr zu dieser Übermacht gibt. Mit Menschen die über uneingeschränkte Macht verfügen und darin untastbar sind, denen niemand mehr Grenzen setzen kann - habe ich meine sehr eigenen unguten Erfahrungen gemacht... Mit Großmächten wird es sich nicht unbedingt anders verhalten... 

Unser Innenminister ist jetzt zur Aufklärungsreise bei den Lauschern und verteidigt deren "noble Ziele" welche sie damit verfolgten... Da weiß ich doch nicht mehr ob ich lachen oder weinen soll... Wie kann der verteidigen wenn andere Regierungen mit unseren Bürgern etwas macht, was unserer eigenen Regierung samt ihrer Behörden verboten ist??? Dürfen andere sich bei uns und mit uns mehr erlauben als unsere eigenen Volksvertreter??? Was ist das denn für eine Nummer???

In den letzten Tagen fiel mir wieder einmal ein, wie sehr es mich frustriert, dass mehr Wissen und können nicht zwangsläufig zu einer größeren Zufriedenheit führt und Dinge besser machen zu können - sondern ganz oft zu Frust und größter Resignation weil man so gut überblickt was um einen herum vorgeht, was falsch läuft - ohne es ändern zu können... Und dann sehe ich die Reportagen die die Oberfläche aufkratzen und teilweise schirr Unglaubliches sichtbar machen... Manchmal Dinge wo man erwarten würde das ein Aufschrei durch die Reihen der Menschheit geht... aber es bleibt still... keine Ahnung wie man das aushält... Es muss zum Verzweifeln sein...

Ein weiterer dieser unglaublichen Sümpfe wo man sich doch nur noch an den Kopf packen kann, ist diese ganze Bankenkrisensache... Folge der Spur des Geldes - und du hälst es im Kopf nicht aus... Griechenland kriegt von der EU Geld... Milliardensummen... Und da denkt der Mensch erst einmal, dass die Griechen aufhören sollen auf uns zu schimpfen - schließlich finanzieren wir sie ja... und übersehen das nichts davon bei dem Griechen ankommt sondern das Geld postwendend zurückgeht an die Banken der anderen Länder zur Schuldentilgung... 

Geschichte kann man immer nur rückblickend beurteilen... aber ich wüßte sehr gerne was einmal über dieses Jahrhundert in den Geschichtsbüchern stehen wird...