Samstag, 6. Juli 2013

Erinnerungen

Ich weiß nicht genau wie es kam, dass ich mich irgendwann heute morgen ausgerechnet an den Mann erinnert habe mit dem ich ein paar Jahre zusammengelebt habe... 
Und obwohl es jetzt schon fast länger her ist wie es dauerte, ist es immer noch das pure Entsetzen und Abscheu wenn ich mich an diese Zeit erinnere. 
Eigentlich ist es ja meistens so, dass die Erinnerung alles in ein milderes Licht taucht, das Unschöne längst vergangener Tage ein bisschen in den Hintergrund drängt und man sich eher oder lebhafter an das erinnert was mal schön war.
In diesem Fall ist das nicht so... 

Das was an dieser Beziehung mal gut war, verliert sich in dem wie es sich veränderte bis es nur noch ein lebendig gewordener Alptraum war... Und es zieht auch nicht diese Gleichgültigkeit ein, die einen zwar noch wissen, aber längst nicht mehr fühlen lässt...

Dieser Teil der Vergangenheit kommt mir in den Sinn und es schüttelt mich... 
Da gibt es keine Erinnerung an einen guten Anfang und die Frage wie schön es hätte eigentlich werden können... keine Neugierde auf das was die Zeit die inzwischen ins Land ging verändert hat... Am Ende blieben viele Fragen offen, viel was es vielleicht wert gewesen wäre zu sagen, viel was vielleicht hätte gesagt werden müssen um die Sache zu einem richtigen Abschluss zu bringen... 
Aber noch heute bin ich wortlos, will ich wortlos bleiben... Alleine die Vorstellung über alles noch einmal "richtig" nachdenken zu müssen, um all das sagen zu können, was am Ende ungesagt blieb, lässt mich erschaudern, innerlich die Flucht antreten... 

Ich mag nicht einmal darüber nachdenken was damals überhaupt mit mir durch ihn passiert ist. Diese unglaublichen Manipulationen, Demontage, mir einreden wollen wie ich bin -  damit ich so bin wie er es gerne gehabt hätte, aber ohne das es auch nur irgendetwas mit mir zu tun hatte...  dass ich noch heute mit alledem - und ganz besonders mit diesem Menschen wirklich überhaupt nichts mehr zu tun haben möchte.

Die Wahrscheinlichkeit ist gering, aber ich denke wenn ich ihm heute zufällig über den Weg liefe, dann würde ich mich sehr anstrengen ihn nicht zu sehen und selber unsichtbar zu werden... 

Neulich hat er meine Schwester zufällig getroffen und ihr etwas vorgejammert wegen mir. Und als meine Schwester mir davon erzählte, habe ich nur gedacht - es ist unglaublich - nach all den Jahren noch immer dieselben Worte, kein bisschen reflektierter und noch immer so völlig selbstmitleidstriefend... 
Und das, nachdem sein Plan war, mir die Existenzgrundlage unter den Füßen wegzuziehen, damit ich mich nach seiner Pfeife tanze und bin wie ich überhaupt noch nie war... Das er bei seinem Plan einen Rechenfeher gemacht hat, weil ich nie von ihm wirtschaftlich abhängig war und er deshalb auch nicht funktionieren konnte, macht es nicht besser... Das er zu solchen Mitteln gegriffen hätte, wenn er gekonnt hätte... das reicht schon völlig aus um zu wissen mit was für einem Menschen ich es da zu tun hatte...