Sonntag, 14. Juli 2013

Der Platz im Leben

Eine leicht ungepflegte, schnuddelige Erscheinung, fast 27 Jahre, die Euphorie über den Beginn der zweiten Ausbildung in einem "Traumjob" scheinbar verflogen, findet er anscheinend seinen Platz im Leben nicht. Die Rahmenbedingungen - gerade auch ausgehend von nur einem Azubigehalt wovon Miete und alles bezahlt werden muss, sind eher schlecht... 

Da ist etwas, was mir immer das Gefühl gibt, das er trotz des Alters und seiner imposanten Erscheinung, noch ein kleiner Junge in ihm steckt, den man an die Hand nehmen muss, alle ersten Schritte mit ihm gemeinsam machen und einen Plan vorlegen was, wie, wann zu tun ist... 

Aber das geht nicht... Er weiß alles besser, kann alles besser und alle anderen die es anders sehen haben keine Ahnung... und dann wird er zornig, schreit... Jetzt könnte man sich ja fragen - warum stehen aber alle angeblichen Dummköpfe besser da und haben ihr Plätzchen gefunden?  Diese Frage scheint er sich nicht zu stellen, lässt sie nicht einmal zu.

Er hatte bereits zwei wirklich nette Freundinnen, ganz bodenständig, mit ganz normalen Lebensentwürfen, aus geordneten Verhältnissen. Ihm schienen sie gut zu tun, er schien sein Plätzchen gefunden zu haben, den richtigen Tritt im Leben... Aber so schnell wie er sich völlig anpasste, so schnell brach er dann wieder aus. Das ganz normale Einhalten von Regeln im Miteinander scheint zuviel verlangt und schon nach kurzer Zeit nicht mehr möglich...

Gestern habe ich mir sagen lassen, er würde eine brauchen "die säuft und raucht". Na danke wenn das die Auswahlkriterien für eine Partnerschaft sind....

Um dieses Kind werde ich mir vermutlich immer Sorgen machen müssen weil er seinen Platz im Leben von alleine einfach nicht zu finden scheint, gleichzeitig aber auch keine Hilfe annehmen kann weil er alles besser weiß, besser kann...