Dienstag, 10. Juni 2014

39,7 Grad

Gestern ist heute vorbei. Irgendwann in der Mittagszeit habe ich meinen Platz an der Sonne endgültig geräumt, weil es einfach zu warm wurde. Brütende Hitze - und selbst auf meinem "Orkan-erprobten Dach" ging kein einziger Windzug mehr. In einer abgedunkelten Höhle habe ich den Rest des Nachmittags damit verbracht für heute die Arbeiten zu korrigieren, die seit Wochen hier schon lagen - und die zu korrigieren mir in der vergangenen Woche der notwendige Druck gefehlt hat.

Dann klingelte es - ich war zwar erst später mit meiner Freundin RA verabredet, dachte aber das sie es wäre. Statt dessen kam Freundin Sausewind die Treppe hoch geeilt.

Freundin Sausewind hat mir schon eine ganze Weile immer wieder erzählt, dass sie nächstes Jahr "den Jakobsweg" gehen will. Die Freundin RA erzählte mir irgendwann, das sie nächstes Jahr eine längere, eine sehr lange Tour zu Fuß machen will - und als ich nachfragte - auch sie meinte damit den Jakobsweg. Es lag also irgendwie auf der Hand die beiden miteinander bekannt zu machen. So lernten sie sich gestern also kennen.
Ich hatte viel Spaß mit den beiden - obwohl sie sich vorher überhaupt nicht kannten, waren sie innerhalb weniger Minuten im Gespräch vertieft und wenn man den beiden zuhörte, konnte man den Eindruck gewinnen, als hätten sie in den letzten Wochen und Monaten nichts anderes getan, als gemeinsam diese Pilgereise zu planen. Mit den beiden war es, als hätte die Faust das Auge getroffen.

Bis gegen 20 Uhr haben wir in meiner abgedunkelten Höhle vor dem Ventilator gesessen, dann war die Temperatur dabei zu fallen. Statt fast 40 Grad war es nur noch etwas über 30 und wir haben beschlossen in den Biergarten zu gehen. Ein bisschen hat es mich an "die gute alte Zeit" im Schwarzwald erinnert - 3 Tussis die tratschen, quatschen - um dann zu vorgerückter Stunde "um die Häuser" zu ziehen.

Ich war erstaunt wie leer es in dem Biergarten war. Aber vielleicht nach so einem heißen Tag auch nicht weiter verwunderlich wenn sich niemand mehr auf die Socken gemacht hat... Auf jeden Fall hatten wir den Biergarten fast für uns alleine - und wurden gegen 22.00 Uhr als niemand außer uns mehr da war, fast schon heraus geschüttelt. Wir sind dann noch einmal zu mir aufs Dach gefahren und haben dort weiter getratscht über dies und jenes, alles und nichts.

Ich hatte viel Spaß mit den beiden - und als sie davon fuhren, fing gerade an der Wind zurück zu kehren und düstere, mächtige Wolken den Himmel zu verdunkeln.

Nicht lange nachdem die beiden weg waren ging dann auch ein Mini-Gewitter nieder. Irgendwie scheinen hier immer alle Unwetter sich auf den Anhöhen ringsum auszutoben und den Weg in diese Talmulde nicht zu finden. Man sieht helle Blitze in der Ferne über den Himmel zucken, man hört es mitunter auch laut donnern - aber trotzdem scheint es sich immer in der Ferne abzuspielen war nur bei uns noch "zufällig" zu hören und sehen ist. Das ganze hat auch nicht sonderlich lang gedauert und dann war es vorbei.

Draußen ist jetzt eine angenehme Morgenkühle, aber trotz geöffneter Fenster und Türen steht in der Wohnung noch immer die Luft von gestern...