Freitag, 20. Dezember 2013

Alles hat seine Zeit...

Die innere Uhr ist noch immer völlig aus dem Takt - zumindest wenn man sie mit dem Stundenschlag der Kirchturmglocke abgleichen will. Aber sie fängt an sich mit dem Lebensgefühl abzugleichen, damit, dass alles seine Zeit hat. Es gibt die Zeit in der ich auf Hochtouren laufe, mache was gemacht werden muss... und es gibt die Zeit in der meine inneren Systeme runterfahren und ich endlich wieder Ruhe in mir spüre... Zeit den Gedanken nachzuhängen, Zeit zu träumen, Zeit etwas Schönes zu machen, Zeit mir selber zu begegnen, Zeit mich wieder auf die Menschen einzulassen die mir am Herzen liegen. 

Es gibt noch die Zeit in der ich mich jage, in der ich mich jagen lasse, in der ich versuche mich selber zu überholen. Aber es gibt jetzt auch endlich wieder Zeit zum Innehalten, nicht nur äußerlich sondern auch tief in mir. Und das ist gut so.

Das ist gut so - so gut, dass all die Mühen, die Steine, den Ärger und die Aufregungen auf dem Weg hierher es wert waren sie in Kauf genommen zu haben.

Es wird im neuen Jahr auch immer wieder Aufregungen und scheinbare Sackgassen geben, die zu durchleben alles andere als erfreulich sein werden. Aber es ist auch als würde ich langsam mein Leben wieder zurück erobern. Es gehört wieder mir, jeden Tag ein bisschen mehr. 
Manchmal erinnert es mich an die alten Zeiten, in denen die Uhren noch soviel langsamer gingen... Auch wenn die jetzt noch immer sehr schnell zu rennen scheint. 
Gestern musste ich den ganzen Tag überlegen ob es Mittwoch oder Donnerstag ist. Ich wusste das Donnerstag ist, aber angefühlt hat es sich doch wie erst die Mitte der Woche. Heute der Tag ist auch an mir vorbei gerauscht und vermutlich liegt eine lange wache Nacht vor mir, mit dem Ergebnis das morgen der Tag auch schon fast gelaufen ist noch bevor er angefangen hat. Aber die Zeit die bleibt, die gehört eben mir.

Heute habe ich zurück gedacht an das was einmal so schön und richtig war, so als wäre es vorher nie anders gewesen und könnte es nie mehr anders sein... und es war ein Gedanke der im Kopf blieb, die Erinnerung für einen Augenblick entstaubt hat, aber den Weg ins Herz nicht mehr gefunden hat. Ein bisschen wundert es mich noch immer wie etwas so plötzlich und über Nacht einfach vorbei sein kann, was so lange so unglaublich wichtig war. Aber auch das ist gut so... vor allem das ich mich jetzt sicher vor meinen Gefühlen fühlen kann. Sie werden mich nicht mehr tränenreich überrollen, den Blick zurück gewendet halten. Nach vorne sehen geht wieder...