Mittwoch, 6. Februar 2013

Ichlinge

Es gibt soviel zu sagen - 
und dann eigentlich auch schon wieder gar nichts mehr... 

Es ist alles so verrückt, wird immer verrückter... 
Es ist alles so wertlos, wird immer wertloser, schnell und wird  noch schneller... und es macht mich hilflos. 
Ich stehe da, registriere den Wahnsinn der sich mitunter nicht einmal mehr tarnt, sondern ganz offen kommuniziert wird und weiß nicht mehr ob ich nun für dumm gehalten werde und mein Gegenüber davon ausgeht, das ich den Sinn oder besser Unsinn dessen der passiert nicht verstehe, oder ob mein Gegenüber dumm ist und gar nicht mehr merkt was er da eigentlich von sich gibt...  

Aber vielleicht ist auch alles ganz anders - ich werde nicht für dumm gehalten, mein Gegenüber weiß sehr wohl was er sagt... aber das heißt dann wohl das ein paar Werte verloren gegangen sind - unwiderbringlich. 

Es ist wie ein Kampf gegen Windmühlen den man nicht gewinnen kann, und der dann einfach nur ganz still macht und der einen dazu bringt irgendwann nicht mehr dagegen anzukämpfen, sondern sich einfach zurückzuziehen, um festzustellen das man die Welt nicht mehr versteht.

Gestern saß ich nacheinander gleich in 2 Arztpraxen. 
Wartezimmer, warten - das fand ich immer ziemlich lästig, Zeitverschwendung. 

Aber man kann es auch anders sehen - warten müssen, kann sich auch anfühlen wie der Zeit die Geschwindigkeit zu nehmen. Ganz in Ruhe eine Zeitung lesen, Wort für Wort, Seite für Seite. Da ist nichts anderes was einen drängt, jagt und auch noch ganz schnell nebenbei erledigt werden muss. Das ist einfach nur warten und die Zeit Zeit sein lassen... 
Und das habe ich gestern gemacht. 

Und während ich wartete, habe ich eine Zeitung gelesen in welcher die Ichlinge beschrieben wurden, die zunehmende Zahl der Menschen die nur noch auf sich selber bezogen sind, die selber im Mittelpunkt stehen müssen, wollen und alles dahinter, daneben und davor unwichtig sind. 

Es reicht nicht mehr das es einem - wie auch immer - gut geht, wenn es nicht gesehen wird...