Mittwoch, 25. Februar 2015

Von Tag zu Tag

Heute nacht habe ich so richtig gut geschlafen. Morgens ausgeruht aufwachen, nicht von jetzt auf gleich auf 180 sein müssen und mit Vollgas in den Tag starten... es kommt mir vor als hätte es das schon seit einer Ewigkeit nicht mehr gegeben. Noch auf der Bettkante sitzend ist mir auf einmal aufgefallen, dass ich schon seit irgendwann letztes Jahr nur noch von Tag zu Tag lebe.

Jeder Tag ist vollgestopft. Vorbereiten, organisieren geht immer nur noch bestenfalls für den nächsten Tag. Es bleibt keine Zeit für eine Atempause, keine Zeit über den Sinn oder den Unsinn dessen was zurück liegt nachzudenken, keine Zeit über das Morgen nachzudenken. Keine Zeit darüber nachzudenken ob ich überhaupt noch auf meinem Weg bin oder wo ich überhaupt hin will. Keine Zeit zur Standortbestimmung. Ich renne, renne, renne... immer im Wettlauf gegen die Zeit - und immer am Ende die Verliererin. Aber nicht einmal über die Sinnlosigkeit schneller als die Zeit sein zu wollen, kann ich nachdenken.

Was heute anders ist? Ich habe einen Vormittagstermin abgesagt, mir eine Auszeit genommen. Aber selbst das ist nicht wirklich gewonnene Zeit. Die Arbeitsberge auf meinem Schreibtisch sind so hoch, dass sie mir die Zeit rauben werden, die ich jetzt freigeschaufelt habe.

Ich habe noch nicht einmal Zeit meine Träume zu vermissen, darüber nachzudenken was mir im Leben fehlt oder fehlen könnte. Ich glaube das war das was mir heute morgen auf der Bettkante sitzend so ganz besonders aufgefallen ist. Ich habe mich ein bisschen aus den Augen verloren...