Montag, 13. Mai 2013

Lebensgeister wo seid ihr?

Das Wetter fängt an mir aufs Gemüt zu schlagen - zu wenig Sonne, zu wenig Licht... Das beinahe tägliche Grau in Grau kann ich nicht mehr ertragen. Ich habe Sehnsucht nach einem sonnendurchfluteten Morgen der sich mal für ein paar Tage wiederholt... Aber davon ist weit und breit nichts in Sicht. Schlimmer noch - ich habe sogar die Heizung wieder angestellt... Es ist grau und kalt... 
oder wie gestern ein typisches Aprilwetter. Da weht ein laues Lüftchen, sausen Sturmwinde durch die Luft, ist der Himmel strahlend blau und dicke Wolken schieben sich wie eine graue Decke davor... Sonnenschein, Regengüsse, Regenschauer, Graupelschauer, Sonnenschein, die Welt pitschnass oder dampfend wenn die Sonne wieder einmal hervor kommt und die Wolken am Himmel weitergejagt sind... 
Heute morgen hängt wieder das Einheitsgrau über der Welt und keine Ahnung ob diese Wolkendecke irgendwann am Tag den Blick auf den Himmel freigeben wird.

Ich stehe ausgeschlafen und ausgeruht auf - und eigentlich möchte ich nichts anderes als genau wieder dorthin zurück wo ich herkam - ins Land der Träume, unter die Decke gekuschelt und auf bessere, helle Zeiten warten.

Ich warte schon so lange darauf, dass das Leben endlich heller wird, bunter. Ich warte darauf, dass die Farben des Glücks, der Sehnsucht und der Zuversicht auf einen Neuanfang durch den Tag wehen... Ich suche die Hoffnungsfünkchen - und manchmal kann ich eines entdecken. Die Hoffnungsfünkchen aber entzünden keine Feuer der Leidenschaft, erzeugen keine Aufbruchsstimmung sondern verpuffen einfach wirkungslos im Einheitsgrau.

All das haut längst nicht mehr nur auf meine Stimmung - sondern auch auf meine Leistungsfähigkeit. Da ist etwas in mir das tun und machen will - und etwas anderes legt sich auf diesen Lebensgeist und hält ihn im Würgegriff. Am Ende bleibt so vieles unerledigt und das was erledigt wurde, hat unglaublich viel Kraft und Energie gekostet. 

Die Strohhalme in diesem Einheitsgrau sind die Erinnerungen an die ganz anderen Lebenszeiten. Die Phantasie bekommt Flügel und flattert zurück in längst vergangene Zeiten ohne das ich sie wirklich zu fassen bekomme. Es ist als würde ganz flüchtig und nicht zu fassen das Lebensgefühl vergangener Zeiten an mir vorüber wehen. Immer wenn ich zupacken will, mich einhüllen lassen davon - ist es schon wieder entschwunden. Manchmal frage ich mich was jetzt wohl noch kommen könnte - und alles was ich sehe ist ein bodenloses, endlos tiefes Nichts...