Freitag, 31. Mai 2013

Es regnet...

Es regnet... was sonst... zum Beginn der neuen Woche soll alles besser werden... Da bin ich ja sehr gespannt - und glauben tue ich es erst wenn ich morgens aufwache und sehe wie die Sonnenstrahlen die durchs Fenster scheinen diese wunderschönen Lichtspiele an meine Wänder zaubert... Dann wird es genau dieses zauberhafte Licht sein welches mich beflügelt und mich gutgelaunt die Beine aus dem Bett schwingen lassen wird... 
Aber das liegt im Augenblick sehr fern... Es ist düster, grau, Regentropfen trommeln gegen die Fensterscheiben, peitschen aufs Dach und laufen gurgelnd die Regenrinne runter... 

Das Wetter auf der ganzen Welt ist extremer geworden... Viel zuviel Regen oder überhaupt kein Regen, eisigkalt oder glühend heiß, Windstille oder Sturmboen... dazwischen scheint es nur noch selten etwas zu geben.

Als Kind habe ich in meinem Lesebuch ganz fasziniert eine Geschichte gelesen in der eine Mutter mit ihren Kindern auf eine Anhöhe flüchtete um sich mit ihnen vor der Flut in Sicherheit zu bringen. Auf der Anhöhe angekommen forderte sie die Kinder auf, auf ihre Schultern zu klettern und dann kam das Wasser. Die Kinder wurden gerettet, sie selber wurde in den Fluten zu Stein.
Diese Geschichte hatte für mich damals - genau wie alle anderen Geschichten und Märchen die ich kannte etwas sehr Reales. Im Fall dieser Geschichte war es in meinem Gefühl eine reale Bedrohung.
Jahre später ordnete ich diese Bedrohung in die Welt der Märchen ein. In meiner Welt, in allem was ich von ihr kannte, von ihr hörte gab es keine Fluten die das Land unter Wasser setzte und Menschen derart gefährdete. Und so ist es dann auch viele Jahrzehnte geblieben. Klar stiegen in dem einen oder anderen Frühjahr im Rahmen der Schneeschmelze mal Flüsse über die Ufer und mitunter bekam der eine oder andere Keller "nasse Füsse"... Aber das war es dann auch schon...

bis vor ein paar Jahren das "Oder-Hochwasser" in die Schlagzeilen kam. Da stand das Land wochenlang immer wieder, teilweise meterhoch - unter Wasser. Die massiven Regenfälle der letzten Woche haben die Erde erheblich aufgeweicht, es stehen wieder verschiedenste Orte unter Wasser, Feuerwehren beim Keller auspumpen im Dauereinsatz... 
Die Geschichte aus dem Lesebuch kehrt zunehmend aus der Welt der Märchen zurück und wird ein Stück der Wirklichkeit. Überflutetes Land, Menschen die in Bächen die zu reißenden Strömen wurden ertrinken Menschen, werden Autos davon geschwemmt - auch heute noch - oder heute wieder.