Sonntag, 3. Juli 2016

Verloren gegangen in der Zeit...

Manchmal, für einen winzigen Augenblick,
irgendwo beim Sprint gegen die Zeit,
da kommt die Erinnerung hoch...
Erinnerung an eine Zeit, in der die Zeit noch Zeit hatte... Und ich frage mich, was war in jenen Tagen anders? Wieso gab es da die Zeit den Träumen hinterher zu hängen und mich mit mir selber zu treffen? Zeit um mir vorzustellen wie es wäre wenn... Zeit um Überzusprudeln vor Glück...

Seit Wochen - nein, seit vielen Monaten habe ich den Draht zu mir selber schon wieder so völlig verloren, rase durch den Tag und danach bin ich so fix und alle, das nur noch das abrauschen ins Land der traumlosen Träume geht...
Keine Zeit für mich, keine Zeit zur Reflexion... keine Zeit für nichts... oder eben am Ende des Tages keine Energie mehr...
So oder so - ich hab mich wieder einmal aus den Augen verloren - und ein bisschen auch die Hoffnung das sich das schnell ändern könnte.

Die kommende Woche ist schon wieder vollgepackt mit Terminen - und die Vorarbeiten dafür waren dann eben dieses Wochenende zu erledigen. Keine Ahnung wann das letzte freie Wochenende war, an dem ich wirklich frei hatte... Zeit, Ruhe und Energie einfach nur durch den Tag zu treiben...

Vorhin ist meine Druckerpatrone leer gegangen - und ohne Drucker geht´s gar nicht... Ich frage mich jetzt schon, wie ich die Fahrt in die Stadt, zu dem einen einzigen Einkaufszentrum wo ich die Patrone her bekomme, morgen noch in den Tag schieben soll... keine Ahnung... übermorgen geht auch überhaupt nicht...

Im Augenblick habe ich das Gefühl schon an den kleinsten Aufgaben des Alltags zu scheitern, der Berg den ich vor mir her schiebe, wird immer höher... und je höher er wird...

Was soll`s... Jammern hat noch nie wirklich geholfen... Aber das die Lösung "Augen zu und durch" ist, glaube ich auch immer weniger... Soviel Protonenpumpenhemmer wie mein Magen inzwischen braucht, kann ich gar nicht schlucken...

Die einzigsten schwerelosen, zeitlosen Zeiten sind wenn ich mit meinem Cabrio und lauter Musik aus der "guten alten Zeit" durch die Landschaft fahre... Aber selbst die Sache hat dann gleich zwei erhebliche Haken...
Das Wetter ist nicht sonderlich cabriotauglich... und selbst wenn es mal warm und schön genug dafür ist, reicht es nicht für mehr als die unbedingt notwendigen Strecken - und das bevorzugt mit Bleifuß um Zeit zu sparen... Wenn ich daran denke wie ich schon in Panik ausgebrochen bin, wenn das Auto im ersten Gang nur rollte...
Bleibt die Musik aus der "guten alten Zeit" in der die Träume noch mächtige Flügel hatten...

Mein Leben findet gerade mal wieder ohne mich statt...