Donnerstag, 8. Januar 2015

Meine Träume haben dünne Wände

Meine Träume haben dünne Wände,
zerbrechlich
wenn ein Sturm daran worüber zieht,
durchscheinend
wenn das Licht angeht…

Im Schein des Lichtes
sehe ich durch die dünnen Wände deinen Schatten huschen,
auf mich zustürmen,
fühle die Arme die mich drücken,
spüre die Lippen die meine treffen,
und im nächsten Augenblick vorbei, vorbei…
das Licht in den Träumen geht plötzlich aus…

Nichts scheint mehr durch,
und ich höre diese Stimme
so vertraut,
hör sie so gerne…

bin aufgeregt
und noch immer spüre ich meine eiskalten Hände...

Da sind sie wieder die dünnen Wände meiner Träume
an die ich mit meiner Wirklichkeit laufe
bleib vor den dünnen Wänden stehen
aus Angst sie zu zerstören…
dünne Wände sind so zerbrechlich…

Meine Träume haben dünne Wände,
das Licht geht wieder an,
lässt mich dich sehen
wie du dich zurück fallen lässt
einfach da liegst,
scheinbar entspannt
und ich kann nicht aufhören,
dieses Bild aufzusaugen,
dich anzusehen...
eine scheinbare Ewigkeit lang
und doch nicht mal lang genug
um mich zurück fallen zu lassen
oder auch nur daran zu denken
es zu tun,
völlig gefangen in dem Bild das ich seh
ich freu mich, ich freu mich
das du bei mir bist…

Und dann geht das Licht wieder aus,
und entzieht alles meinem Blick,
meiner Wahrnehmung,
aber keine Sekunde meinem Gefühl,
wortlos, gedankenlos, glücklich und zufrieden…

Will einfach nur weiter sein wo ich bin,
dich immerzu einfach ansehen,
wartend das das Licht wieder angeht und den Blick frei gibt,
wartend das ich die Tür entdecke die sich öffenen läßt...
will mehr als die Schatten sehen,
mehr als die Schatten fühlen,
die kommen und entschwinden...
ich will dich nah
ich will dich spüren
mehr als nur einen Traum
mehr als nur wie im Traum…

Meine Träume haben dünne Wände
durchscheinend wenn das Licht wieder angeht,
aber das Licht fängt an zu flackern,
macht hell und dunkel,
läßt sehen und entzieht dem Blick,
läßt Gefühle im Rausch zwischen Traum und Wirklichkeit tanzen bis mir ganz schwindelig ist...

sehe eine Schuhspitze bevor die Schuhe ausgezogen werden
und erinnere mich daran, wie oft ich dich mit klackenden Schritten hin und her eilen hörte…

sehe das weiße Hemd mit den vielen kleinen Knöpfchen
und hab völlig vergessen wie gerne ich die aufmachen wollte…

sehe eine kleine schwarze Spur von meiner Wimpentusche auf dem Weiß
und weiß nicht mehr wie die dahin gekommen ist…
das muss passiert sein als wieder mal sekundenlang das Licht erloschen war…

gedankenlos, sekundenlos meine Lippen die einfach auf dem Stück deiner Haut irgendwo zwischen deinem Kinn und Hals wie von alleine landen...

Hab nicht gesehen wie das Hemd verschwunden ist,
nur irgendwann die vielen kringeligen kleinen Häarchen auf deiner Brust...

Höre deine Stimme
"war da nicht was mit Haut an Haut"...
ja, war es...

Konnte nicht sehen wie das letzte Stückchen Stoff verschwunden ist
das deine Haut von meiner getrennt hat…
nur noch an den Knoten der erst aufgemacht werden musste…

Licht an und aus, an, aus, an, aus...
irgendwann nur noch Lichtblitze
die soviel verschlucken...

Hellblaue Augenblicke
Lippen
Haut
Warm
Kuschelig
Drück, drück
Kuss, Kuss
Hart
Feucht
Nah

Meine Träume haben dünne Wände
durchscheinend, scheinbar zerbrechlich
und manchmal doch so undurchdringlich
das das Erlebte mit dir nur wie ein vorüber gehuschter Traum
in der Erinnerung bleibt...